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Studie: Muslime und Nichtmuslime beklagen mangelnden Respekt

Sowohl in islamischen als auch in westlichen Ländern schätzen die Menschen die Zukunft der gegenseitigen Beziehungen pessimistisch ein. Sie geben nicht nur jeweils der anderen Seite die Schuld daran - sie haben auch dieselben Gründe.

Die Mehrheit der in 21 Ländern Befragten geht von einer Verschlechterung der Beziehung in der Zukunft aus, heißt es in einer Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Gallup, die das Weltwirtschaftsforum vor seinem jährlichen Treffen in Davos veröffentlicht hat. Lediglich in Bangladesch und Pakistan hat die negative Sicht keine Mehrheit. Am pessimistischsten äußerten sich demnach die Befragten in den palästinensischen Gebieten sowie in den USA, Israel und Ägypten.

Grund für die negative Sicht auf die zukünftige Beziehung zwischen Muslimen und Nichtmuslimen ist auf beiden Seiten fehlender Respekt. Die Mehrheit der Befragten in muslimischen Ländern gab an, westliche Länder respektierten die islamische Welt nicht. Diese Antwort gaben beispielsweise 84 Prozent der Palästinenser, aber nur 62 Prozent der Iraner. Gleichzeitig sagte die Mehrheit der befragten Muslime, den Westen zu respektieren. Dies werde in westlichen Ländern mehrheitlich nicht so wahrgenommen, heißt es in der Studie. Allein 82 Prozent der US-Bürger gaben an, in der islamischen Welt fehle es an Respekt.

Sollen die Beziehungen zu islamischen Ländern verstärkt werden?

In Europa schätzt die Mehrheit der Teilnehmer laut Studie, eine Intensivierung der Beziehungen zu islamischen Ländern bedeute eine Gefahr. In Dänemark war dieser Wert am höchsten, 79 Prozent bejahten dort eine entsprechende Frage. In den USA und Israel bewerteten hingegen 70 Prozent beziehungsweise 56 Prozent der Befragten verstärkte Beziehungen als "nutzbringend".

Die Meinungsforscher hatten den Teilnehmern im vergangenen Jahr neun Fragen gestellt und anhand der Antworten einen "Index des muslimisch-westlichen Dialogs" erarbeitet. Die positivsten Werte stellten die Forscher in Bangladesch, Saudi-Arabien, den Niederlanden sowie Kanada fest. In mehreren europäischen Ländern, darunter Deutschland, Frankreich sowie Großbritannien, wurde die Untersuchung allerdings nicht durchgeführt. (smz/AFP)

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