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Die Gegner des Bahnprojekts S21 wollen die Ergebnisse des Stresstestes selbst überprüfen. Schlichter Heiner Geißler beharrt darauf, die Auswertung wie verabredet einem externen Gutachter zu überlassen.

© dpa

Update

Stuttgart 21: Bahn will keine anderen Gutachten akzeptieren

Die Deutsche Bahn will keine weiteren Gutachten zur Kapazität des Bahnhofsumbaus "Stuttgart 21" zulassen. Die Gegner des Bahnhofsumbaus hatten zuvor gefordert, die Ergebnisse des Stresstests selbst prüfen zu können.

Der für das Projekt zuständige Vorstand des Unternehmens, Volker Kefer, sagte am Freitag in Berlin, alle am Schlichtungsprozess Beteiligten hätten sich auf das Schweizer Ingenieurbüro SMA geeinigt. Jetzt weitere Gutachter zu beauftragen, „wäre nicht zielführend“. Kefer lehnte damit eine Forderung nach weiterem Aufschub der Übergabe der Stresstest-Ergebnisse ab. Die Bahnhofsgegner hatten die Forderung erhoben, um ihrerseits prüfen zu können. Die SMA hatte am Freitag eine Verschiebung der Übergabe ihres Gutachtens vom 11. auf den 21. Juli erreicht. „Wir haben das Commitment, dass das, was die SMA gemacht hat, auch zählt“, sagte der Bahnvorstand.

Bei dem Stresstest sollte mit einer Simulation nachgewiesen werden, dass der milliardenschwere, hochumstrittene Bahnhofsumbau 30 Prozent mehr Verkehr verkraftet als der bestehende Kopfbahnhof. Die Bahn selbst hatte ihn nach Indiskretionen vor rund zehn Tagen als erfolgreich bewertet, noch bevor die Schweizer Gutachterfirma SMA ihre Bewertung abgegeben hatte.

Bislang war der 14. Juli als Vorstellungstermin für die Ergebnisse genannt worden. Der Termin war ins Wanken geraten, nachdem die Gegner des Bahnhofsprojekts mangelnde Transparenz der Grundlagen für die Untersuchung kritisiert hatten. Daraufhin war es am Montag, am Donnerstag und am (heutigen) Freitag zu neuerlichen Gesprächen zwischen den streitenden Parteien und Geißler gekommen, an denen auch die Gutachter der SMA teilnahmen. Diese haben nun den dapd-Informationen zufolge um Verschiebung des Präsentationstermins für das Gutachten gebeten, und die Bahn hat der Bitte entsprochen.

Der Sprecher des Aktionsbündnisses, Hannes Rockenbauch, sagte in Stuttgart, auch der Termin 15. Juli für die erste Auftragsvergabe für Tunnelarbeiten sei verschoben worden. Geißler wollte noch am späten Vormittag, Bahn-Vorstand Volker Kefer mittags ein öffentliche Stellungnahme zu dem neuen Zeitplan abgeben. (dapd)

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