zum Hauptinhalt
Der IS rekrutiert in Spanien deutlich weniger Nachwuchs als in Deutschland.

© dpa

Stuttgart: Mutmaßlicher marokkanischer Dschihadist festgenommen

In Stuttgart ist ein mutmaßlicher Dschihadist aus Marokko festgenommen worden. Er soll eine Rolle bei der Rekrutierung gespielt haben.

Die Polizei in Baden-Württemberg hat ein mutmaßliches Mitglied der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) festgenommen. Der 21-jährige Marokkaner sei im Juli den spanischen Ermittlern entkommen und am Dienstag im Raum Stuttgart festgenommen worden. Ermittler des Landeskriminalamts konnten den Mann mit Hilfe eines Mobilen Einsatzkommandos (MEK) im Landkreis Ludwigsburg stellen.
Der in Spanien lebende Marokkaner sei "sehr aktiv in den sozialen Netzwerken" und spiele "eine Rolle bei der Rekrutierung" von Kämpfern für die IS-Miliz, erklärte das spanische Innenministerium. Anfang Juli habe der Mann die Absicht bekundet, sich in Syrien dem Kampf der Dschihadisten anzuschließen und habe in sozialen Netzwerken andere aufgefordert, ihm dabei zu folgen. Weiterhin hatte er die Absicht geäußert, einen Terroranschlag gegen Spanien oder spanische Einrichtungen verüben zu wollen.

Mit europäischem Haftbefehl gesucht

Der Mann sei mit einem von der spanischen Justiz ausgestellten europäischen Haftbefehl gesucht worden, hieß es weiter. Im Juli sei er einem Polizeieinsatz auf der Kanaren-Insel Lanzarote entkommen, in dessen Verlauf eine Frau unter dem Vorwurf der Rekrutierung von Freiwilligen für die IS-Miliz festgenommen wurde. Nach LKA-Informationen hielt sich der Festgenommene unter Angabe falscher Personalien als Asylbewerber im Landkreis Ludwigsburg auf.
Die spanischen Behörden gehen davon aus, dass sich fast 120 Spanier dschihadistischen Gruppen im Irak und in Syrien angeschlossen haben. Im Vergleich zu den hunderten Freiwilligen aus Deutschland, Frankreich oder Großbritannien ist dies eine niedrige Zahl. (tgs/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false