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Sudan: Drei Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen in Darfur entführt

In der sudanesischen Krisenregion Darfur sind drei ausländische Mitarbeiter der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen verschleppt worden. Sie gehören zur belgischen Sektion der Gruppe und waren im Norden des Landes unterwegs.

Drei westliche Mitarbeiter der internationalen Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen sind in der Nacht zum Donnerstag im Sudan entführt worden. Eine kanadische Krankenschwester, ein italienischer Arzt und ein französischer Koordinator befänden sich in den Händen der Entführer, teilte die deutsche Sektion von Ärzte ohne Grenzen am Donnerstag in Berlin mit. Zwei sudanesische Mitarbeiter seien ebenfalls entführt, dann aber wieder freigelassen worden. Die Entführten hätten in Serif Umra in der Provinz Norddarfur für die belgische Sektion der Hilfsorganisation gearbeitet.

Die Regierung des afrikanischen Landes in Khartum hatte kürzlich Ärzte ohne Grenzen und zwölf weiteren internationalen Hilfsorganisationen die Arbeitserlaubnis entzogen. Sie reagierte damit auf den internationalen Haftbefehl gegen den sudanesischen Präsidenten Omar al-Baschir. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag verdächtigt ihn, in der Region Darfur Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben. Die UN befürchten, dass ohne die Arbeit der Hilfsorganisationen die Versorgung von mehr als einer Million Menschen in der Region Darfur akut bedroht ist.

Zur aktuellen Zahl ihrer Mitarbeiter in Darfur teilten Ärzte ohne Grenzen nichts mit. Die Organisation verwies auf die kritische Lage in der Region. Vor einer Woche hatte die Organisation berichtet, dass rund 50 ihrer internationalen und knapp 1000 ihrer sudanesischen Mitarbeiter ihre Arbeit in Darfur beenden mussten. In zwei Projekten in Westdarfur und in fünf Projekten in Norddarfur würden verbliebene Mitarbeiter aber weiter helfen. (sgo/dpa)

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