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Sudan: Dutzende Tote bei Rebellenangriff in Dafur

In der sudanesischen Krisenregion haben schwer bewaffnete Angreifer einen Stützpunkt der Regierungstruppen attackiert. Beobachter vermuten Rebellen hinter dem Überfall.

Bereits am Sonntag hatten die Angreifer laut Angaben der internationalen Friedenstruppe den Stützpunkt eingenommen. "Umm Baru ist überrannt worden. Es ist gefallen", sagte ein Sprecher der gemeinsamen Darfur-Truppe von Vereinten Nationen und Afrikanischer Union (Unamid). Bei den Angreifern handele es sich vermutlich um die in der Region aktive Rebellengruppe "Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit" (JEM).

Die sudanesische Armee wies die Darstellung der Unamid zurück und ließ über die staatlichen Medien mitteilen, sie habe die Attacke abgewehrt. Ihren Angaben zufolge seien bei den Kämpfen 43 Angreifer und 20 Soldaten getötet worden. Sie machte die JEM für den Angriff verantwortlich und beschuldigte das Nachbarland Tschad, die Rebellen unterstützt zu haben.

Sollte die JEM wirklich dahinter stecken, dürften die Spannungen zwischen den beiden Staaten zunehmen, da der Sudan der tschadischen Regierung seit geraumer Zeit Verbindungen zu der Rebellengruppe vorwirft. Die JEM versucht, ganz Darfur und die Nachbarprovinz Kordofan unter ihre Kontrolle zu bringen. Im Mai 2008 griff die Gruppe die sudanesische Hauptstadt Khartum an und wurde erst wenige Kilometer vor dem Präsidentenpalast gestoppt.

Der Tschad wiederum beschuldigt den Sudan, den Rebellen der Union der Widerstandsstreitkräfte (UFR) behilflich zu sein. Die UFR hat laut eigenen Angaben das Ziel, die tschadische Hauptstadt N’Djamena zu erobern.

Laut UN-Schätzungen sind in Darfur in den vergangenen sechs Jahren 300.000 Menschen ums Leben gekommen, viele von ihnen bei Armeeangriffen gegen Zivilisten. Im Osttschad sind 170.000 Menschen auf der Flucht, dazu kommen 250.000 Flüchtlinge aus Darfur. Die humanitäre Hilfe wird durch die andauernden Scharmützel in beiden Ländern massiv erschwert. (nal/dpa/Reuters)

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