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Südafghanistan: De Hoop Scheffer fordert mehr deutsche Soldaten

Die Nato verstärkt den Druck auf die Bundesregierung, mehr deutsche Soldaten in den heftig umkämpften Süden Afghanistans zu senden.

Berlin - "Wir müssen unsere eigenen Kräfte in Afghanistan besser ausstatten. Das bedeutet auch, dass wir die Beschränkungen aufheben, die einzelne Nationen ihren Einsatzkräften auferlegt haben", schrieb Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer in einem Gastbeitrag für die "Berliner Zeitung". "Solche Schritte zu unternehmen würde ein wichtiges und notwendiges Zeichen der Solidarität unter den Alliierten setzen", fügte er hinzu. Die Lage in Afghanistan ist Thema des Nato-Gipfels Ende November in Riga.

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz (CDU), warnte dagegen, wenn Deutschland Truppen in den Süden des Landes verlege, werde die Effektivität des Einsatzes im Norden gefährdet, auf den sich die Bundeswehr bislang konzentriert. "Damit wäre nichts gewonnen", sagte er der Zeitung. Wenn im Süden weitere Soldaten gebraucht würden, dann müssten sich das andere Nato-Mitgliedsländer fragen lassen, die weniger in Afghanistan engagiert seien.

SPD-Fraktionschef Peter Struck sagte der Düsseldorfer "Rheinischen Post", es müsse bei der vereinbarten Aufgabenverteilung in Afghanistan bleiben: "Wir im Norden, die anderen im Rest des Landes." Struck wies darauf hin, dass die Beruhigung der Situation im Norden kein Zufall sei, sondern auch etwas mit den deutschen Fähigkeiten dort zu tun habe. "Wenn die Bundeswehr weiter in den Süden ginge, was soll dann im Norden passieren?", fragte Struck. Deutschlands Engagement in Afghnaistan sei groß genug. (tso/ddp)

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