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Politik: Südafrika legt Plan gegen Aids-Krise vor Pharmaunternehmen bekommt Lizenz für günstige Arznei

(deh). Die südafrikanische Regierung hat einen Plan zur Bekämpfung der AidsEpidemie vorgelegt.

(deh). Die südafrikanische Regierung hat einen Plan zur Bekämpfung der AidsEpidemie vorgelegt. Am 22. Oktober soll das Kabinett dem Entwurf zustimmen, der vorsieht, bis zu eine halbe Million Menschen zu behandeln. Das berichtete Eric Goemaere in Berlin. Er arbeitet für „Ärzte ohne Grenzen“ im südafrikanischen Township Khayelitsha. Dort haben die Ärzte 2001 begonnen, schwerst Aidskranke mit preiswerten Nachahmerprodukten zu behandeln. Das sei zwar illegal, aber bisher habe noch kein Pharmakonzern die Ärzte verklagt, sagte Goemaeres Kollege Tobias Luppe.

Die südafrikanische Regierung hatte sich lange geweigert, auf die Aids-Krise zu reagieren. Dass nun ein Behandlungsplan vorliegt, wertet Goemaere als einen „Zeitenwechsel“. Inzwischen hat sogar ein südafrikanisches Pharmaunternehmen eine Lizenz zur Erzeugung von Aids-Nachahmermedikamenten erhalten. Allerdings werde es noch rund zwei Jahre dauern, bis Aspen Pharmacare die Arznei tatsächlich zu einem Preis von rund drei Euro pro Monat auch liefern könne. Besonders wichtig findet Goemaere, dass in den Generika die drei notwendigen Wirkstoffe in einer Pille zusammengefasst werden. „Wir müssen die Behandlung vereinfachen“, sagte er. Nur wenn die Patienten tatsächlich nur zweimal am Tag eine Tablette schlucken müssen und auch ihre Betreuung einfach sei, habe die Behandlung Aussicht auf Erfolg. Wie in Khayelitsha. Dort liegt die Überlebensrate der Patienten nach 18 Monaten Behandlung inzwischen bei 83 Prozent.

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