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Politik: Südwest-CDU:Nach der Wahl ist vor der Wahl

Stuttgart - Der Kandidat wird sich – wieder einmal – etwas gedulden müssen: Auf der Tagesordnung für den Parteitag am heutigen Samstag in Schwäbisch Gmünd ist Günther Oettingers Bewerbungsrede für die Spitzenkandidatur der baden-württembergischen CDU im Jahr 2006 erst als achter Punkt ausgewiesen. An sich könnte Oettinger das gelassen abwarten.

Stuttgart - Der Kandidat wird sich – wieder einmal – etwas gedulden müssen: Auf der Tagesordnung für den Parteitag am heutigen Samstag in Schwäbisch Gmünd ist Günther Oettingers Bewerbungsrede für die Spitzenkandidatur der baden-württembergischen CDU im Jahr 2006 erst als achter Punkt ausgewiesen.

An sich könnte Oettinger das gelassen abwarten. Denn schließlich geht es nur darum, der Satzung Genüge zu tun. Die 414 Delegierten sollen absegnen, was 32 350 Südwest-Christdemokraten, und damit 60,6 Prozent aller an der Mitgliederbefragung aktiv Beteiligten gerade erst entschieden haben: Der Fraktionschef im Landtag und nicht seine innerparteiliche Konkurrentin, Kultusministerin Annette Schavan, soll Ministerpräsident Erwin Teufel beerben. Dessen Favoritin hatte nach ihrer Niederlage dazu aufgerufen, sich „hinter unseren Spitzenkandidaten und Ministerpräsidenten zu stellen“.

Das war freundlich, vor allem aber vorschnell. Bis Oettinger, der „MP im Wartestand“ endlich die Amtsbezeichnung tragen darf, fließt noch viel Wasser den Neckar hinunter. Bis zum 19. April will der derzeitige Amtsinhaber regieren, zwei Tage darauf soll dann der Landtag den von ihm herzlich ungeliebten Nachfolger wählen. Für den 29. April ist Oettingers Kür zum CDU-Landeschef vorgesehen.

Weil die Rahmenbedingungen dieses zähen Stabwechsels mitten in der Legislaturperiode alles andere als einfach sind, wird vor allem Teufels Rede mit großer Spannung erwartet. „Er leidet und ist verbittert“, diagnostizierte diese Woche sein Innenminister Heribert Rech. Damit dürfte er richtiger liegen als mit seiner Prognose, Teufel werde „wohl früher“ gehen. Zwar sprach Rech damit nur aus, was bis ins Kabinett hinein verbreitete Hoffnung ist. Doch Anzeichen für einen Sinneswandel Teufels gibt es nicht. Im Gegenteil. Es bleibe beim Zeitplan, teilte Teufel, sekundiert von Oettinger, umgehend mit.

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