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Politik: Supergipfel in den Alpen

Beim Weltwirtschaftsforum debattieren Staatsmänner aus aller Welt über Sicherheit und Wohlstand

Davos/Bombay (jdh/S.F./dpa). Die Folgen des IrakKrieges haben das Weltsozialforum der Globalisierungskritiker in Bombay beherrscht, das am Mittwoch zu Ende ging. Sie werden auch das Weltwirtschaftsforum (WEF) bestimmen, das am Mittwoch im Schweizer Wintersportort Davos begonnen hat. Unter dem Motto „Sicherheit und Wohlstand“ beraten US-Vizepräsident Dick Cheney, UN-Generalsekretär Kofi Annan, Nato- Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer, EU- Chefdiplomat Javier Solana und der britische Außenminister Jack Straw über die Perspektiven des Iraks. Eröffnet wird das WEF vom iranischen Präsidenten Mohammed Chatami, der die Entwicklung im Nachbarland mit Misstrauen beobachtet, und der wegen des Streits um die Parlamentswahlen in Iran auch innenpolitisch stark unter Druck geraten ist. Das gilt auch für den in Davos ebenfalls erwarteten pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf. Am Rande des WEF sollen zudem der israelische Außenminister Silvan Schalom und sein palästinensischer Kollege Nabil Schaath zusammentreffen.

Während in Bombay noch einmal zehntausende Globalisierungskritiker mit Parolen wie „USA raus aus Irak“ auf die Straße gingen, stellte der Gründer des WEF, Klaus Schwab, fest: „Die Wiederherstellung von Sicherheit und die Bildung einer Regierung im Irak stellen sich als größere Herausforderung dar als vorausgesehen.“ Allerdings findet Jack Straw, dass die Leistungen der USA und Großbritanniens nicht ausreichend gewürdigt werden. Er sagte in Davos, mit dem irakischen Regierungsrat habe das Land nun „die repräsentativste Regierung, die es je gesehen hat“.

Auch die Globalisierungskritiker sollen in Davos zu Wort kommen. Zum einen bei der Gegenveranstaltung „Public Eye on Davos“, die von der früheren UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Mary Robinson, eröffnet wurde. Sie betonte die Verantwortung von Konzernen für das Gemeinwohl. Das WEF will sich aber auch direkt mit seinen Kritikern auseinander setzen. Damit begann der Kovorsitzende am Mittwoch bereits bei einer vom deutschen Umweltminister Jürgen Trittin initiierten Videokonferenz mit Vertretern des Weltsozialforums in Bombay.

Ein Brückenschlag soll auch das im vergangenen Jahr angekündigte Forum zur Verständigung zwischen dem Westen und der islamischen Welt unter dem Namen „Rat der 100 Führer“ sein. Dort sollen je 50 Führungspersönlichkeiten aus dem Westen und der islamischen Welt den Dialog der Kulturen fördern. Den Vorsitz übernehmen Lord Carey of Clifton, der frühere Erzbischof von Canterbury, und der saudische Prinz Turki al Faisal al Saud, Vorsitzender des König-Faisal-Instituts für islamische Studien.

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