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Politik: Suu Kyi unter Hausarrest?: Militärs dementieren Berichte über Friedensnobelpreisträgerin

Die Militärmachthaber in Burma haben Berichte dementiert, wonach die Oppositionspolitikerin Aung San Suu Kyi wieder unter Hausarrest stehen soll. Die Militärregierung bestätigte am Montag aber, dass die Bewegungsfreiheit der Friedensnobelpreisträgerin eingeschränkt worden sei.

Die Militärmachthaber in Burma haben Berichte dementiert, wonach die Oppositionspolitikerin Aung San Suu Kyi wieder unter Hausarrest stehen soll. Die Militärregierung bestätigte am Montag aber, dass die Bewegungsfreiheit der Friedensnobelpreisträgerin eingeschränkt worden sei. In diplomatischen Kreisen hieß es jedoch, führende Politiker der Nationalen Liga für Demokratie (NLD) Suu Kyis stünden unter Hausarrest. Die Polizei umstellte unterdessen die Parteizentrale der NLD. UN-Generalsekretär Kofi Annan äußerte tiefe Besorgnis über die Ereignisse in Burma. US-Außenministerin Madeleine Albright verurteilte die Behandlung Suu Kyis..

Die Militärs hatten Suu Kyi auf dem Weg zu Parteifreunden an einer Straßensperre stoppen lassen, woraufhin die 55-Jährige dort zusammen mit Begleitern neun Tage in ihrem Auto ausharrte. Nach Angaben ihrer Partei wurden Suu Kyi und 15 Begleiter danach gewaltsam in die Hauptstadt Rangun zurückgebracht.

Die Regierung erklärte zur Bewachung der Parteizentrale, es liefen Ermittlungen gegen einige NLD-Mitglieder. Sie werden "terroristischer Aktivitäten" beschuldigt und sollen mit einer bewaffneten Gruppe zusammengearbeitet haben, die die Regierung bekämpft und sich "Gottes Armee" nennt. In der Gruppe von höchstens 200 Mann haben sich Studenten und Mitglieder des christlichen Karen-Volkes im Kampf gegen die Militärregierung zusammengeschlossen.

Suu Kyi war am 24. August mit ihren Begleitern in der Stadt Dala südlich von Rangun gestoppt worden, nachdem sie erstmals seit zwei Jahren die Hauptstadt wieder verlassen hatte. 1998 hatte Suu Kyi schon einmal tagelang in ihrem Wagen vor einer Straßensperre ausgeharrt. Nach 13 Tagen war sie wegen gesundheitlicher Beschwerden nach Rangun zurückgekehrt. Suu Kyi hat in den vergangenen Jahren wiederholt mit ihren Protesten die Weltöffentlichkeit auf die politische Situation in Burma aufmerksam gemacht. Die NLD hatte 1990 die Parlamentswahlen gewonnen, die von der Militärregierung jedoch nicht anerkannt wurden. Jahrelang stand Suu Kyi danach unter Hausarrest. Für ihr gewaltloses Engagement für Demokratie und Menschenrechte erhielt sie 1991 den Friedensnobelpreis.

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