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Politik: Syrien als Drahtzieher im Nahen Osten

Syrien kommt im Nahostkonflikt eine besondere Rolle zu. Zum einen hat Syrien seit fast 30 Jahren den kleinen Nachbarn Libanon weitgehend unter Kontrolle, zum anderen unterstützt es nach Auffassung der USA und Israels palästinensische Terroristen.

Hamburg (28.02.2005, 14:22 Uhr) - 1976 marschierten etwa 20.000 Soldaten in Libanon ein und besetzten weite Teile des Landes. Sie kamen auf Bitten des christlich-maronitischen Präsidenten Suleiman Frandschieh, der im Jahr nach Ausbruch des Bürgerkrieges die christliche Vormachtstellung durch linke und muslimische Kräfte sowie vertriebene Palästinenser bedroht sah.

Etwa 1978 zerbrach das syrisch-christliche Bündnis. Als Israel 1982 in Libanon einmarschierte und dabei die Syrer in den Norden abdrängte, halfen diese den libanesischen Schiiten im Kampf gegen die Invasoren. 1990 ging der blutige Bürgerkrieg mit syrischer Hilfe zu Ende. Heute sind noch über 14 000 Syrer in Libanon stationiert. Eine Vielzahl syrischer Geheimdienstler sorgt für Einfluss auf die Regierungsgeschäfte in Beirut.

Im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern hat Syrien den Friedensprozess wiederholt öffentlich befürwortet, allerdings immer mit der Einschränkung, Syrien müsse die 1967 verlorenen Golanhöhen bis zum letzten Quadratmeter zurück erhalten. Für die USA steht Syrien indes seit 1979 auf einer Liste von Ländern, die den Terror unterstützen. Zu den Schützlingen Syriens gehören nach Darstellung Washingtons unter anderem die palästinensischen Extremisten-Organisationen Islamischer Dschihad, Hamas, die linke Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP), das Volksfront-Generalkommando (PFLP-GC) sowie die pro-iranische Hisbollah-Miliz.

Nach westlichen Erkenntnissen operieren diese Organisationen auch von syrischem Boden aus. Sie erhalten mehr oder minder große finanzielle, organisatorische sowie politische Unterstützung und unterhalten Ausbildungslager und Büros. Syrien räumt nur die Existenz palästinensischer Verbindungs- und Informationsbüros in Damaskus ein. (tso) ()

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