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Syrische Rebellen in Aleppo strecken ihre Waffen in die Höhe. Seit zwei Jahren dauert der Bürgerkrieg bereits an.

© AFP

Syrien: CIA hilft bei Waffentransporten an Rebellen

Dass die USA die syrischen Rebellen im Bürgerkrieg gegen Diktator Baschar al-Assad unterstützen, ist seit längerem ein offenes Geheimnis. Doch nun machten US-Medien bekannt, dass dank der Hilfe des Auslandsgeheimdienstes CIA arabische Staaten ihre Waffenlieferungen massiv verstärken konnten.

160 Flugzeuge mit Waffen für die syrischen Rebellen landeten einem Bericht der New York Times zufolge seit Januar 2012 in der Türkei oder in Jordanien. Nach Erkenntnissen des US-Blattes hilft die CIA bei geheimen Frachtflügen aus arabischen Staaten. Mit Hilfe der CIA sei es arabischen Staaten und der Türkei gelungen, die Zahl der geheimen Flüge seit vergangenem Herbst massiv zu erhöhen.

Die meisten Flüge gehen von Katar, Saudi-Arabien und Jordanien in die Türkei, größtenteils zum Esenboga-Flughafen bei Ankara. Aber auch die Route Kroatien – Jordanien sei seit Beginn dieses Jahres bereits 36 Mal geflogen worden. Von Jordanien und Ankara gelangen die Waffen über den Landweg nach Syrien. Eine Grafik verdeutlicht den Weg der Waffen. Ihre Erkenntnisse sammelte die New York Times, indem sie Flugverkehrsdaten auswertete, mit Offiziellen aus den jeweiligen Ländern sprach und Konten von Kommandeuren der Rebellen beobachtete.

Demnach sollen amerikanische CIA-Mitarbeiter von geheimen Büros aus den arabischen Regierungen bei der Beschaffung der Waffen geholfen haben. Außerdem sollen sie geprüft haben, an wen die Lieferungen gelangen. Die Unterstützung sei demzufolge beratender Natur. Offiziell schweigt der Geheimdienst zu den Informationen, die Mitarbeiter dem Blatt anonym gegeben hatten.

Die Führung des Programms liege hauptsächlich bei der Türkei. Ihre Aufgabe sei es, Transponder an die Lastwagen anzubringen, damit die Lieferungen auf ihrem Weg nach Syrien verfolgt und lokalisiert werden könnten. Im vergangenen Herbst habe die türkische Regierung erlaubt, das Tempo der Lieferungen zu erhöhen. In der Folge stieg die Zahl der Frachtflüge stark an. Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri schätzt die Lieferungen der militärischen Ausrüstung auf rund 3.500 Tonnen. Das Institut spricht angesichts der Menge der Frachtflüge von einer „gut geplanten und koordinierten heimlichen militärischen Logistikoperation“.

Über Waffenlieferungen an die syrischen Rebellen wird heftig gestritten. Kritiker sagen, dass die Waffen in falsche Hände geraten könnten und ihr Verbleib nach Ende des Bürgerkriegs unklar ist. Befürworter entgegnen, dass Assad auch von Russland und Iran aufgerüstet wird. Frankreich und Großbritannien wollen die Rebellen aufrüsten und auch die USA zeigten sich offen gegenüber diesem Vorschlag, Deutschland lehnt dies aber ab. Bislang gilt ein EU-Waffenembargo, das allerdings am 31. Mai ausläuft.

Carolin Henkenberens

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