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Beobachter der Arabischen Liga.

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Syrien: Freie Armee droht mit neuen Aktionen

Syrische Deserteure fordern bessere Arbeit von Arabischer Liga - und stellen ein Ultimatum. Die Liga will am Samstag eine erste Bilanz ziehen.

Der Anführer der bewaffneten Oppositionellen in Syrien hat den Beobachtereinsatz der Arabischen Liga vehement kritisiert und mit verstärkten Angriffen auf Anhänger von Präsident Baschar al Assad gedroht. Sollten die Beobachter nicht innerhalb einer Woche ernsthaft arbeiten, werde man eine Entscheidung fällen, die die syrische Führung und die ganze Welt überraschen werde, sagte Riad al Asaad am Dienstag. Al Asaad ist Chef der Freien Syrischen Armee, unter deren Dach Überläufer der Streitkräfte und bewaffnete Rebellen lose zusammengeschlossen sind. Die Gruppe hat bei Angriffen auf Truppen von Präsident Assad Hunderte von Soldaten getötet. Rebellenchef al Asaad sagte, die Beobachter hätten die Gewalt in der vergangenen Woche nicht verhindern können. „Eine große Ausweitung unserer Tätigkeiten ist jetzt sehr wahrscheinlich.“ Es handele sich aber nicht um eine uneingeschränkte Kriegserklärung, sondern um eine Änderung der Strategie. Seit Ankunft der arabischen Beobachter in Syrien hatte die Freie Armee ihre Angriffe auf Regierungstruppen eingestellt.

Auch die US-Regierung zeigte sich vom bisherigen Verlauf des Beobachtereinsatzes enttäuscht. Die Gewalt gehe weiter, während die syrische Regierung bei weitem noch nicht alle ihre Zusagen an die Arabische Liga eingelöst habe, sagte die Sprecherin des US-Außenministerium, Victoria Nuland, am Dienstag in Washington. „Wir sind ernsthaft besorgt.“

Bei neuerlichen Gefechten mit Deserteuren der syrischen Armee wurden am Dienstag nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten im Süden des Landes mindestens 18 Sicherheitskräfte getötet worden. Sie seien in der Provinz Daraa im Kampf mit dutzenden desertierten Armeeangehörigen erschossen worden, erklärte die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Nach dem Vorfall nahmen Sicherheitskräfte demnach hunderte Bewohner der Region fest.

Nach der heftigen Kritik der syrischen Opposition an ihrer Arbeit nimmt die Arabische Liga ihren Beobachtereinsatz unter die Lupe. Am Samstag soll ein Ausschuss der Liga in Kairo eine Zwischenbilanz ziehen. Dazu ist dazu auch der umstrittene Leiter der Mission, der sudanesische General Mustafa al Dabi, geladen.

Der französische Präsident Nicolas Sarkozy forderte den Rücktritt von Präsident Assad. Der 46-Jährige müsse die Macht abgegeben und die Menschen frei über ihre Zukunft entscheiden lassen, sagte Sarkozy beim Besuch einer Militäranlage bei Lanvéoc in der Bretagne. Wegen der Massaker müsse die internationale Gemeinschaft die härtesten Sanktionen verhängen. (rtr/dpa/AFP)

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