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Auch syrische Rebellen haben laut einem UN-Bericht Kriegsverbrechen begangen.

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Syrien: UN-Experten werfen Assad-Truppen und Rebellen Kriegsverbrechen vor

Mord, Folter, Vergewaltigung: Eine Untersuchungskommission der UN erhebt schwere Vorwürfe gegen die Regierungstruppen in Syrien. Doch auch die Rebellen sollen für Verbrechen verantwortlich sein.

Eine von der UN beauftragte Untersuchungskommission zum Konflikt in Syrien hat in ihrem neusten Bericht beiden Kriegsparteien schwere Verbrechen vorgeworfen. Zu den Vorwürfen des Einsatzes von Chemiewaffen hieß es in dem am Mittwoch in Genf vorgelegten Bericht zur Zeit von Mitte Mai bis Mitte Juli lediglich, dass auf der Grundlage der verfügbaren Informationen keine eindeutigen Aussagen zu eingesetzten Kampfstoffen, den Abschussvorrichtungen oder den Verantwortlichen getroffen werden könnten.

Die von vier Juristen geleitete Untersuchungskommission erklärte, die Regierungstruppen hätten ihre groß angelegten Angriffe gegen die Zivilbevölkerung fortgesetzt und sich dabei des Mordes, der Folter, der Vergewaltigung und der Entführung schuldig gemacht, die als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ eingestuft würden. Jedoch auch die Rebellen hätten „Kriegsverbrechen“ wie Morde, außergerichtliche Hinrichtungen, Folter und Geiselnahmen begangen, erklärte die Kommission.

Die Kommission präsentiert ihren Bericht dem UN-Menschenrechtsrat, der ihn anschließend an den UN-Sicherheitsrat in New York weiterschickt. Der mutmaßliche Einsatz von Giftgas in den Vororten von Damaskus, bei dem nach US-Angaben Ende August mehr als 1400 Menschen getötet wurden, fällt nicht in den Berichtszeitraum. Eine getrennte UN-Expertenmission, die in Syrien die Vorwürfe zu den Giftgas-Angriffen untersucht hatte, wird vermutlich am Montag dazu einen eigenen Bericht vorlegen. (afp)

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