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SYRIEN: UN-Koordinatorin für Nothilfe besucht Homs

Die drittgrößte syrische Stadt Homs ist nach Angaben der UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos „total zerstört“. Amos habe einige Viertel der Protesthochburg eine Stunde lang besuchen dürfen, teilte ihre Sprecherin Amanda Pitt am Mittwoch in New York mit.

Die drittgrößte syrische Stadt Homs ist nach Angaben der UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos „total zerstört“. Amos habe einige Viertel der Protesthochburg eine Stunde lang besuchen dürfen, teilte ihre Sprecherin Amanda Pitt am Mittwoch in New York mit. Die von der Opposition kontrollierten Stadtgebiete habe sie aus „Sicherheitsgründen“ nicht sehen dürfen. Nach Angaben der Sprecherin hörte Amos auch Gewehrfeuer. Die syrische Armee hatte vergangenen Donnerstag nach wochenlangem Beschuss das von den Rebellen gehaltene Stadtviertel Baba Amr eingenommen. Auch dieses Viertel besuchte Amos am Mittwoch gemeinsam mit einem Team des syrischen Roten Halbmonds, das damit erstmals seit Freitag Zugang zu dem Viertel bekam. Laut ihrer Sprecherin erschien ihr Homs „wie eine Stadt, die komplett geschlossen wurde“. Sie habe sehr wenige Menschen gesehen, nur einige, die nach ihren Sachen suchten. Die meisten Bewohner hätten die Gegend bereits verlassen, sagte eine Sprecherin des Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf unter Berufung auf Mitglieder des Einsatzteams. Sie seien in Regionen geflohen, in denen sie Hilfe vom IKRK in Anspruch nehmen könnten. In den vergangenen zwei Tagen konnten den Angaben zufolge rund 350 Familien versorgt werden. Unterdessen hat US-Präsident Barack Obama hat sich erneut gegen ein militärisches Eingreifen seines Landes in Syrien ausgesprochen. Die Gewalt gegen die dortige Zivilbevölkerung sei „herzzerreißend und empörend“, sagte Obama in einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Die USA arbeiteten eng mit den arabischen Ländern zusammen, um zu planen, wie die syrische Bevölkerung unterstützt und Machthaber Baschar al Assad weiter isoliert werden kann. Dies sei der richtige Weg, um Assad zu Fall zu bringen. Nach nächtlichen Demonstrationen in Damaskus berichten Aktivisten unterdessen von einer Welle von Festnahmen in der syrischen Hauptstadt. Die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter teilte mit, im Al-Kabun-Viertel seien bei einer Großrazzia am Mittwoch zahlreiche Menschen abgeführt worden. Die sogenannten Revolutionskomitees veröffentlichten ein Video, das eine nächtliche Demonstration am Abbasiden- Platz zeigt. dpa/rtr

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