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Politik: „Tabak muss teurer werden“

Experten: Kampf gegen legale Drogen nicht vernachlässigen

Berlin (oom). 2002 sind in Deutschland weniger Menschen an den Folgen von Rauschgiftkonsum gestorben als 2001. Mit rund 1500 Opfern lag im vergangenen Jahr die Zahl acht Prozent niedriger als im Vorjahr. Das teilte die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) bei der Vorstellung ihres Jahrbuchs mit. Es bestehe aber grundsätzlich kein Anlass zur Entwarnung, sagte der DHSGeschäftsführer Rolf Hüllinghorst. Der Tabakkonsum sei erneut um 1,8 Prozent gestiegen; 111 000 Deutsche seien im vergangenen Jahr durch Tabakgenuss gestorben. Übermäßiger Alkoholkonsum habe rund 42 000 Menschenleben gefordert.

Spirituosen haben dem DHS-Jahrbuch zufolge deutlich an Popularität gewonnen. Für diesen Trend macht Hüllinghorst die neuen Mixgetränke, so genannte Alkopops, verantwortlich. Als Beleg dafür führte Hüllinghorst an, dass der Spirituosenkonsum lange Zeit rückläufig war, bevor die Mixgetränke den deutschen Markt erobert hatten. Alkopops würden zunehmend von Jugendlichen konsumiert.

Insgesamt gibt es in Deutschland der DHS zufolge 16,7 Millionen Raucher, und 9,3 Millionen Deutsche zwischen 18 und 69 Jahren fallen durch riskanten Alkoholkonsum auf. 300 000 Menschen gelten als medikamenten- und 150 000 als spielsüchtig. Hüllinghorst sagte, dass der Kampf gegen legale Drogen nur über Prävention und Preiserhöhungen geführt werden könne. Er warnte auch vor den Folgekosten, die durch Kürzungen bei der Suchthilfe entstünden.

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