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MULLAH OMAR war der Chef des Taliban-Regimes in Afghanistan und bot Osama bin Laden und seinem Al-Qaida-Netzwerk in den Jahren vor den Anschlägen vom 11. September Unterschlupf. Obwohl die US-Operation "Dauerhafte Freiheit" das Taliban-Regime beseitigte, befindet sich der einäugige Omar weiterhin auf freiem Fuß. Belohnung: 10 Millionen Dollar.

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Taliban: Gerüchte um Mullah Omars Tod

Wurde Mullah Omar, der Anführer der Taliban, erschossen? Ein Mitarbeiter des afghanischen Geheimdienstes erklärt: "Wir bestätigen, dass Mullah Omar getötet wurde." Der pakistanische Geheimdienst bestätigt die Meldung nicht, die Taliban dementieren energisch.

Die radikal-islamischen Taliban in Afghanistan haben einen Bericht über den Tod ihres Anführers Mullah Mohammed Omar energisch zurückgewiesen. "Er ist in Afghanistan und führt den Dschihad (Heiligen Krieg)", sagte Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid am Montag. Ein Mitarbeiter des afghanischen Geheimdienstes NDS, der anonym bleiben wollte, sagte dagegen: "Wir bestätigen, dass Mullah Omar getötet wurde." Der private afghanische Sender Tolo TV hatte zuvor unter Berufung auf eine ungenannte Quelle im NDS gemeldet, Mullah Omar sei in Pakistan getötet worden. Tolo berichtete, Mullah Omar sei bereits vor zwei Tagen erschossen worden, als er vom früheren Chef des pakistanischen Geheimdienstes (ISI), Hamid Gul, von der südwestpakistanischen Stadt Quetta ins Stammesgebiet Nord-Waziristan an der afghanischen Grenze gebracht werden sollte.

Aus dem pakistanischen Geheimdienst hieß es am Montag: "Wir haben keine Informationen darüber, dass Mullah Omar getötet wurde. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass es in der im Bericht genannten Gegend kürzlich zu einer Operation von pakistanischen oder US-Kräften gekommen ist."

Taliban-Sprecher Mudschahid sagte, mit Berichten über Mullah Omars Tod versuchten Geheimdienste, Unruhe unter den Aufständischen zu verbreiten. Ein Sprecher der pakistanischen Taliban (TTP) namens Shakirullah Shakir dementierte Meldungen über Mullah Omars Tod ebenfalls: "Er ist wohlbehalten und an einem sicheren Ort." Auch Ex-ISI-Chef Hamid Gul wies den Tolo-Bericht, wonach er Omar begleitet habe, am Montag in der Garnisonsstadt Rawalpindi als "einen Haufen Lügen" zurück. "Ich bin zu Hause. Ich habe die Stadt seit mindestens einer Woche nicht verlassen", sagte er. Ziel sei, ihn wegen seiner Haltung zu Bin Laden zu diffamieren. Gul hatte die US-Operation verurteilt. In der Vergangenheit hatte er Bin Laden als "Freiheitskämpfer" bezeichnet.

Die Beziehungen zwischen dem NDS und dem ISI sind angespannt. Pakistan ist unter Druck geraten, weil Bin Laden anscheinend jahrelang unbehelligt in Abbottabad untertauchen konnte. In Quetta wird der Führungsrat der afghanischen Taliban vermutet, die sogenannte Quetta-Schura. Nord-Waziristan ist Zufluchtsort für radikal-islamische Aufständische, die von dort aus Ziele im benachbarten Afghanistan angreifen. (dpa)

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