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Deutsche Bahn

© dpa

Tarifkonflikt: Bahn-Gewerkschaften drohen mit weiteren Streiks

Die ersten Warnstreiks bei der Bahn sind vorbei. Die Bilanz bei Gewerkschaften und Unternehmen fällt erwartungsgemäß unterschiedlich aus. Das große Chaos blieb jedenfalls aus.

Nach einem ersten Warnstreik am Donnerstag drohen die Gewerkschaften Transnet und GDBA mit neuen Arbeitsniederlegungen bei der Deutschen Bahn ab Montag. Falls der Konzern in der nächsten Tarifrunde am Freitag in Frankfurt am Main kein neues Angebot vorlege, müsse man darüber nachdenken, sagte ein Transnet-Sprecher am Donnerstag in Berlin. Das Wochenende soll allerdings streikfrei bleiben.

Unterdessen blieb das große Chaos bei dem Warnstreik am Donnerstag aus. An den ersten Arbeitsniederlegungen in den laufenden Tarifverhandlungen beteiligten sich insgesamt über 400 Mitarbeiter in Köln, Düsseldorf, Bremen, Hamburg, Berlin, Saalfeld, Magdeburg, Nürnberg und München. Transnet und GDBA werten den Streik als Erfolg, um den Druck auf die Bahn zu erhöhen. Die Arbeitsniederlegungen dauerten von 4.30 Uhr bis in den späten Vormittag.

Etwas anders fiel die Streikbilanz der Deutschen Bahn aus. Die Streikaktionen hätten "zu wenigen Beeinträchtigungen des bundesweiten Zugverkehrs" geführt. Am meisten betroffen sei die Region Nürnberg gewesen. Insgesamt seien 36 Regional- und sieben Fernverkehrszüge ausgefallen. In Nordrhein-Westfalen sei es durch ein bestreiktes Stellwerk zu Verspätungen im S-Bahn-Verkehr zwischen Köln und Düsseldorf gekommen.

Bessere Arbeitszeiten und zehn Prozent mehr Geld gefordert

Transnet und GDBA fordern besser planbare Arbeitszeiten und zehn Prozent mehr Geld für rund 130.000 Beschäftigte. Der Konzern hat bisher jeweils ein Prozent höhere Einkommen für 2009 und 2010 sowie Einmalzahlungen angeboten. An diesem Freitag soll in Frankfurt erneut verhandelt werden.

Die kleinere Lokführergewerkschaft GDL, die separat mit der Bahn verhandelt und 2007/2008 mit dem längsten Tarifkonflikt in der Geschichte der Bahn für Aufsehen gesorgt hatte, beteiligt sich nicht an den Warnstreiks. Sie fordert in der aktuellen Tarifrunde 6,5 Prozent mehr Geld für 12.000 tarifgebundene Kollegen. (sf/jam/ddp/dpa/AFP)

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