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Tarifstreit: Keine Einigung für Ärzte an Uni-Kliniken

Nach erzielter Annäherung und fast zweimonatiger Streiks zieht sich der Tarifkonflikt der Ärzte an den Uni-Kliniken weiter hin. Die Tarifgemeinschaft legte kein neues Angebot vor und verhinderte damit die Einigung.

Köln/Würzburg - Zugleich streikten am Dienstag nach Angaben des Marburger Bundes erneut bundesweit rund 12 000 Ärzte. Allein bei einer Kundgebung in Würzburg gingen nach Angaben der Ärztegewerkschaft 6000 Mediziner von Universitätskliniken und psychiatrischen Landeskrankenhäusern aus ganz Deutschland auf die Straße.

Eine Verhandlungslösung werde es am Dienstag nicht geben, kündigte der Sprecher Möllrings an. Ein genauer Termin für ein Spitzengespräch sei noch nicht vereinbart worden. Der Vorsitzende des Marburger Bundes, Frank Ulrich Montgomery, zeigte sich enttäuscht. «Man ist mittlerweile auf alles gefasst bei dem Stil der Tarifverhandlungen», sagte er der dpa. Das Vorgehen der Arbeitgeber bezeichnete er als eine Posse und die Verhandlungen als unprofessionell. Zugleich kündigte er an, dass die Streiks der Ärzte weiter gehen werden. Wann es zu einem Spitzentreffen kommt, konnte Mongomery nicht sagen.

In Köln waren zwar die Verhandlungsführer von Marburger Bund und TdL zur neuen Tarifrunde zusammen gekommen. Offiziell begannen die Verhandlungen aber erst gar nicht.

Am vergangenen Wochenende hatten sich die Tarifpartner nach fast acht Wochen andauernden Streiks in einem Verhandlungsmarathon wesentlich angenähert, aber noch keinen Durchbruch erzielt. Im Vorfeld der Verhandlungen in Köln zeigte sich der Marburger Bund kompromissbereit und zuversichtlich. Niedersachsens Finanzminister Möllring äußerte sich dagegen skeptisch. Eine Übereinkunft sei nicht in Sicht, sagte er im Deutschlandfunk. Berichte über eine bevorstehend Einigung seien überbewertet gewesen.

In den Tarifverhandlungen geht es um die Gehälter von 22 000 Ärzten. Ursprüngliche hatte der Marburger Bund 30 Prozent mehr Gehalt sowie bessere Arbeitsbedingungen für die Ärzte an Unikliniken und psychiatrischen Krankenhäusern gefordert. Als Kompromissspanne wurden 7 bis 20 Prozent genannt. Die öffentlichen Arbeitgeber appellierten an die Ärzte, an ihre Verantwortung für die Patienten zu denken. Es sei ein positives Signal, dass gemeinsam Kompromissmöglichkeiten gefunden und skizziert wurden. (tso/dpa)

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