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Teheran: Iran spricht mit Afghanistan und Pakistan

Nach US-Präsident Barack Obama will nun auch der iranische Staatschef Mahmud Ahmadinedschad mit den Präsidenten Afghanistans und Pakistans über die Sicherheitslage in den beiden Nachbarstaaten sprechen.

Teheran/Islamabad -  Ahmadinedschad werde Hamid Karsai (Afghanistan) und Asif Ali Zardari (Pakistan) in der kommenden Woche in Teheran empfangen, teilte das Präsidialamt am Samstag in Teheran mit. In seinem Konflikt mit den USA hat Teheran mehrfach seine Zusammenarbeit im Antiterrorkampf in Afghanistan und Pakistan angeboten. In beiden Ländern tobt ein Konflikt zwischen Regierung und radikal-islamischen Taliban sowie Al-Qaida-Kämpfern.

Die Gewalt im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet ging auch am Samstag unvermindert weiter: Bei einem Bombenanschlag, bei Raketenbeschuss und bei einem Drohnenangriff wurden mehr als 20 Menschen getötet. In der nordwestpakistanischen Stadt Peshawar kamen am Samstag bei der Detonation eines Sprengsatzes zehn Menschen ums Leben, darunter vier Kinder. Die Bombe detonierte in einer dicht bevölkerten Straße neben einem vorbeifahrenden Schulbus. Der Bürgermeister des Distrikts Peshawar, Omar Khan, sagte, möglicherweise habe es sich um einen Vergeltungsschlag wegen der Militäroffensive gegen die Taliban gehandelt. Bei der Offensive wurden nach Armeeangaben vom Samstag weitere 47 Taliban-Kämpfer getötet. Unter den Toten seien zwei Kommandeure der Aufständischen, hieß es. Die Soldaten rückten im Swat-Tal weiter gegen die Taliban vor.

Bei einem von Pakistan aus verübten Raketenangriff radikalislamischer Aufständischer wurden in der ostafghanischen Stadt Chost nach Polizeiangaben eine Moschee getroffen und fünf Gläubige getötet. Der Polizeichef der Provinz Chost, Abdul Kayum Bakisoy, sagte, sechs weitere Menschen seien bei dem Angriff von „Feinden des Islam“ verletzt worden. Das US-Militär teilte mit, der Angriff habe einer Militärbasis gegolten.

Bei einem vermutlich von US-Militärs geführte Raketenangriff auf ein Versteck von Extremisten im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan wurden am Samstag mindestens sieben Menschen getötet. Ein Geheimdienstmitarbeiter sagte, unter den Toten seien mindestens zwei „Ausländer“. Damit werden Al-Qaida-Terroristen bezeichnet. Eine Drohne habe zwei Raketen auf das Ziel im Stammesgebiet Nordwasiristan abgeschossen, hieß es. Die USA haben ihre Angriffe mit Drohnen im pakistanischen Grenzgebiet verstärkt. Offiziell kritisiert die pakistanische Regierung die Angriffe, weil sie für Unmut in der Bevölkerung sorgen. Das Militär kooperiert aber mit den Amerikanern und liefert Zieldaten.

Bei dem US-Bombenangriff Anfang des Monats in der westafghanischen Provinz Farah, über dessen Opferzahl es widersprüchliche Angaben gab, wurden nach einer Untersuchung der afghanischen Regierung 140 Zivilisten getötet. dpa

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