zum Hauptinhalt

Politik: Terror gegen Polizei: 80 Tote im Irak

Bagdad/Washington Die Serie blutiger Anschläge seit der Regierungsbildung im Irak reißt nicht ab. Allein am Donnerstag starben bei einem Anschlag auf ein Rekrutierungszentrum und bei Angriffen auf Polizeistreifen mehr als 20 Menschen.

Bagdad/Washington Die Serie blutiger Anschläge seit der Regierungsbildung im Irak reißt nicht ab. Allein am Donnerstag starben bei einem Anschlag auf ein Rekrutierungszentrum und bei Angriffen auf Polizeistreifen mehr als 20 Menschen. Am Vortag hatte ein Selbstmordattentäter mindestens 60 Menschen mit in den Tod gerissen. Mit der Welle der Gewalt wollen die Aufständischen offenkundig die neue Regierung destabilisieren, die vor einer Woche bestätigt und am Dienstag vereidigt worden war. Ihre Angriffe gelten beinah ausschließlich Polizei- und Armeeeinrichtungen. Auch der Anschlag vom Mittwoch in der kurdischen Stadt Erbil im Norden des Iraks war galt einem Rekrutierungszentrum der Polizei. Der Täter sprengte sich direkt vor den Zentrum in die Luft. Bei dem Blutbad wurden nach US-Militärangaben 150 Personen verletzt. Damit ist es der blutigste Anschlag seit mehr als zwei Monaten.

In Bagdad riss am Donnerstagmorgen ein Selbstmordattentäter vor einem Rekrutierungszentrum für Soldaten mindestens elf Menschen mit in den Tod, wie die Polizei mitteilte. Zuvor wurden bei zwei Angriffen auf Polizeistreifen in Bagdad neun Polizisten getötet. Bei der Explosion einer Autobombe in Dora kamen neun weitere Soldaten ums Leben.

Das Verfahren gegen die US-Soldatin Lynndie England, deren Fotos mit nackten irakischen Häftlingen zum Symbol für den Misshandlungsskandal von Abu Ghraib wurden, ist unterdessen im ersten Anlauf gescheitert. England posierte unter anderem mit einem Gefangenen, den sie an einer Leine hielt. Militärrichter James Pohl wies am Mittwoch in Fort Hood (Texas) das Schuldeingeständnis der 22-Jährigen zurück. Damit wurde eine zwischen Staatsanwaltschaft und Verteidigung ausgehandelte strafmildernde Vereinbarung hinfällig. Hintergrund sind widersprüchliche Aussagen von England und ihres früheren Freundes Charles Graner, der als Rädelsführer bei den Misshandlungen gilt. Der Fall muss jetzt vom Kommandeur in Fort Hood neu aufgerollt werden.

-

Zur Startseite