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Terror: Zweites Droh-Video aufgetaucht

Terrorismus-Experten stufen das Droh-Video des Islamisten Bekkay H. als "äußerst beunruhigend" ein. Unterdessen ist ein weiteres Video aufgetaucht, in dem sich Bekkay H. erneute zu Wort meldet.

Berlin - Das Droh-Video des Islamisten Bekkay H. ist nach Ansicht des Terrorismus-Experten Guido Steinberg „äußerst beunruhigend“. Erstmals werde ein konkreter Zeitrahmen für eine Anschlagsdrohung in Deutschland genannt, sagte der Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik am Samstag der Nachrichtenagentur AFP: „Das gab es in vorherigen Videobotschaften noch nicht.“ Die Sicherheitsvorkehrungen hierzulande werden derweil in den nächsten Tagen weiter verstärkt.

Bekkay H. wende sich noch direkter als in älteren Videobotschaften an die Muslime in Deutschland. In dem Video, das am Freitag durch das auf islamistische Websites spezialisierte IntelCenter zugänglich gemacht wurde, heißt es, das Terrornetzwerk Al Qaida fordere dazu auf, „in den zwei Wochen nach den Wahlen von allem, was nicht lebensnotwendig ist, fernzubleiben“. Außerdem fordert H. die Deutschen auf, sich bei der Bundestagswahl für Parteien zu entscheiden, die einen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan verlangen.

Bekkay H., von dem die deutschen Sicherheitsbehörden bisher vermuteten, dass er sich seit 2007 im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet aufhalte, wolle die Zuschauer des Videos verunsichern. Im Unterschied zu früheren Videos sei er sehr europäisch gekleidet, rasiert und habe sich vor neutralem Hintergrund filmen lassen: „Damit will er suggerieren, dass er sich möglicherweise nicht mehr in Pakistan aufhält, sondern auf dem Weg nach Deutschland oder sogar schon dort ist“, sagte Steinberg.

In Pakistan sind unterdessen mehrere Deutsche festgenommen worden, bei denen es sich offenbar um mutmaßliche Islamisten handelt. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte am Samstag, es gebe „konsularische Bemühungen“ für die Betroffenen. Nach „Spiegel“-Informationen handelt es sich um sechs mutmaßliche Islamisten und ein Kind. Die Gruppe sei bereits im Mai an der pakistanischen Grenze festgenommen worden. Laut „Spiegel“ gehören zu der Gruppe sechs Deutsche und ein Tunesier. Letzterem wolle die Bundesregierung die Wiedereinreise verwehren, weil mittlerweile seine Aufenthaltserlaubnis abgelaufen sei. Vorrangig zurückholen wolle die Regierung dagegen ein vierjähriges Mädchen sowie dessen aus Eritrea stammende Mutter. AFP

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