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Politik: „Terrorgefahr fast so hoch wie in den USA“

Sicherheitsbehörden sehen Bedrohung für Deutschland – trotz Anti-Kriegs-Haltung der Regierung

Berlin. (Ch.B./fan). Trotz der ablehnenden Haltung der Bundesregierung zu einem möglichen Krieg gegen den Irak nimmt die Terrorgefahr in Deutschland offenbar weiter zu. Die Gefährdung der Bundesrepublik sei inzwischen „fast so hoch wie die der USA und Israels“, hieß es nach Informationen des Tagesspiegels bei einer Sondersitzung hochrangiger Experten aus Innenministerien, Polizei, Nachrichtendiensten und Auswärtigem Amt, die Mittwoch im AirportKongresszentrum am Flughafen Frankfurt am Main stattfand. Mit der Teilnahme an der weltweiten Anti- Terror-Operation „Enduring Freedom“ und der Inhaftierung mutmaßlicher Terroristen habe die Bundesrepublik bei Al Qaida und anderen islamistischen Extremisten-Gruppen so viel Hass auf sich gezogen, dass sie auch ohne Einsatz deutscher Truppen in einem Irak-Krieg als Feind betrachtet werde.

Neben der Bedrohung durch Al Qaida wächst auch die Gefahr terroristischer Aktionen von Gruppen, die mit Bagdad sympathisieren. Außerdem gibt es Hinweise auf das Training von „Selbstmordsoldaten“ im Irak.

Die jüdischen Gemeinden in Deutschland befürchten massive antisemitische Ausschreitungen, etwa bei Demonstrationen, sollte es zu einem Irak-Krieg kommen. Nach Informationen des Tagesspiegels stellen sich die Gemeinden darauf ein, dass schon kommende Woche der Krieg beginnt und dann sogar Anschläge auf jüdische Einrichtungen möglich seien. Der Präsident des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, sagte auf Anfrage, es gebe eine objektiv hohe, allerdings schon länger andauernde Gefahr für jüdische Einrichtungen und Gemeinden in Deutschland. Er habe den Eindruck, die Sicherheitsbehörden seien sich dieser Bedrohung bewusst.

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