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Das amerikanische Außenamt mahnt zu Vorsicht bei Reisen nach Europa.

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Update

Terrorgefahr: USA raten zur Vorsicht bei Reisen nach Europa

Die US-Behörden mahnen amerikanische Staatsbürger wegen einer erhöhten Terrorgefahr zur Vorsicht bei Reisen nach Europa. Auch London warnt vor einer "hohen Bedrohung".

Die US-Regierung hat ihre Bürger nach den jüngst bekannt gewordenen Plänen für Terroranschläge bei Reisen nach Europa zur Vorsicht gemahnt. Das Außenamt in Washington veröffentlichte am Sonntag einen Reisehinweis, in dem vor "potenziellen Terroranschlägen" gewarnt wird. London aktualisierte daraufhin seine Reisehinweise für Deutschland und Frankreich, wo eine "hohes Terrorgefahr" bestehe. Aktuelle Informationen wiesen darauf hin, dass das Terrornetzwerk Al Qaida und verbündete Organisationen weiter Anschläge planten, erklärte das US-Außenamt. US-Bürger sollten besonders vorsichtig sein und alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um für ihre Sicherheit auf der Reise zu sorgen. Anders als eine Reisewarnung rät ein Hinweis nicht generell von einer Reise ab.

Ein US-Regierungsvertreter sagte, das US-Außenministerium werde "soweit es erforderlich ist, weitere Schritte einleiten". "Wir verfolgen die Angriffspläne von Al Qaida sehr genau", sagte er. "Und wir werden keine Mühen scheuen, sie zu durchkreuzen." Die britische Regierung aktualisierte ihre Reisehinweise für Deutschland und Frankreich und warnte darin vor einer "hohen Bedrohung" durch terroristische Anschläge. Wie in "anderen großen europäischen Ländern" sei die Gefahr eines Terroranschlags in den beiden EU-Ländern derzeit groß, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums in London am Sonntag. Das Bundesinnenministerium in Berlin erklärte, dass der US-Reisehinweis für Europa "vor dem Hintergrund der bereits in der vergangenen Woche in den Medien bekannt gewordenen Gefährdungshinweise zu betrachten" sei. "Weiterführende Erkenntnisse dazu liegen nicht vor, insbesondere gibt es weiterhin keine konkreten Hinweise auf unmittelbar bevorstehende Anschläge in Deutschland." Am Mittwoch waren Geheimdienstinformationen bekannt geworden, wonach Al Qaida Anschläge in Großbritannien, Deutschland und Frankreich geplant haben soll. Ein US-Regierungsvertreter bestätigte die Medienberichte und erklärte, die Gefahr sei "glaubhaft, aber nicht konkret". Da unklar sei, wo genau die Anschläge geplant seien, dürfe sich der Fokus zudem auch nicht auf Großbritannien, Deutschland und Frankreich beschränken, sagte der Vertreter. Einem Bericht des "Spiegels" zufolge wurden die Pläne offenbar von der Nummer drei des Terrornetzwerks vorbereitet. Wie das Magazin vorab aus seiner neuen Ausgabe berichtete, sagte der deutsche Islamist Ahmed S. bei seinen Vernehmungen in Afghanistan aus, er habe den Al-Qaida-Anführer Junis el Mauretani im Frühsommer dieses Jahres in Pakistan getroffen. Dabei habe dieser über mögliche Anschläge in den genannten Ländern gesprochen. Al-Qaida-Chef Osama bin Laden habe die Pläne persönlich gebilligt und teils finanziert. Ein Sprecher des Außenamts in Paris sagte, die Hinweise aus den USA deckten sich mit den Warnungen für die französische Bevölkerung. Die Terrorwarnstufe Rot sei unverändert, das Anschlagsrisiko in Frankreich bleibe erhöht.

Auch Prag reagierte. Vize-Innenminister Michal Moroz sagte dem Fernsehsender CT, es seien „präventive Sicherheitsmaßnahmen“ ergriffen worden, die unter anderem den internationalen Hauptstadt-Flughafen beträfen. (AFP)

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