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Islamabad

© AFP

Terrorismus: Anschlag vor dänischer Botschaft in Pakistan

Rache für die Mohammed-Karikaturen? Bei einer Bombenexplosion vor der dänischen Botschaft in Islamabad sind am Montag mindestens acht Menschen getötet worden. Sicherheitskräfte sperrten den Tatort ab.

Der Anschlag vor der dänischen Botschaft in der pakistanischen Hauptstadt hat mehr Menschenleben gefordert als zunächst angenommen. Der Chef des staatlichen Rettungsdienstes in der pakistanischen Hauptstadt sagte, unter den acht geborgenen Leichen sei auch die eines Ausländers. Die Polizei hatte zunächst mitgeteilt, alle Opfer des Autobombenanschlags seien Pakistaner. Der Staatssender PTV und der private Nachrichtensender Dawn meldeten unter Berufung auf Krankenhausquellen, von den 20 Verletzten schwebten 15 in Lebensgefahr.

Bei der Explosion wurden die Vorderseite des Botschaftsgebäudes und mehrere Autos beschädigt. Die gewaltige Explosion riss einen Krater mit mehr als zwei Metern Durchmesser in die Straße vor der Vertretung Dänemarks. Ein Geheimdienstmitarbeiter sagte, es habe in den vergangenen Monaten Hinweise auf einen möglichen Angriff auf die dänische Botschaft wegen der umstrittenen Mohammed-Karikaturen gegeben. Die erstmals Anfang 2006 und erneut im vergangenen Februar in dänischen Medien veröffentlichten Karikaturen des Propheten Mohammed hatten in Pakistan zu heftigen Protesten geführt.

Norwegen evakuierte seine wenige hundert Meter von der dänischen Vertretung gelegene Botschaft nach dem Anschlag. Das berichtete der Rundfunksender NRK ohne Angabe von Einzelheiten. Die dänische Botschaft war nach den ersten Veröffentlichungen der Mohammed-Karikaturen aus Sicherheitsgründen zeitweise geschlossen worden. Die Vertretung ist in einem reichen, gesicherten Wohngebiet in Islamabad untergebracht, nicht im abgeriegelten Diplomatenviertel, in dem unter anderem die deutsche Botschaft liegt. In der Nähe der dänischen Botschaft liegen auch Büros der Vereinten Nationen. (feh/dpa)

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