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Konrad Freiberg

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Terrorismus: Polizei kritisiert "haarsträubende Zustände" bei Terrorfahndung

Die Lage bei der Terrorbekämpfung macht Konrad Freiberg Angst. Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft beklagte die Überlastung der Beamten, die "personell, technisch und rechtlich an ihre Grenzen stoßen".

"Wir haben nicht so viele Spezialisten, wie wir für die Observationen von Verdächtigen bräuchten", sagte er der in Hannover erscheinenden "Neue Presse".

Die Festnahme von drei Terrorverdächtigen im September im Sauerland sei zwar "von der Taktik und dem Ergebnis her ein großer Erfolg" gewesen, sagte Freiberg. Die Aufarbeitung des Falles mache aber deutlich, "dass die Polizei an ihre Grenzen stößt." So sei die Polizei nicht in der Lage, "die Kommunikation von Verdächtigen ausreichend zu überwachen".

Die Gefahr ist noch nicht vorbei

"Das macht mir wirklich Angst", sagte der Gewerkschaftschef. Trotz der Festnahme der drei Verdächtigen sei die Gefahr "längst nicht vorbei". Es gebe keinen Hinweis darauf, "dass der Auftrag an diese Gruppe, Anschläge zu verüben, zurückgezogen wurde", sagte Freiberg.

Die "Süddeutsche Zeitung" hatte berichtet, bei den Ermittlungen gegen die im Spätsommer im Sauerland festgenommenen Terrorverdächtigen habe es eine ganze Serie von schweren Mängeln gegeben. Sie berief sich dabei auf einen vertraulichen Bericht von Bund- und Länderpolizeien, der die Fahndung ausgewertet hatte. Unter anderem dauerte es demnach sechs Wochen, bis der Mitschnitt eines Telefongesprächs der Verdächtigen so bearbeitet wurde, dass die Fahnder damit arbeiten konnten.(mbo/afp)

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