zum Hauptinhalt

Terrorismus: Selbstmordanschlag im Irak - mehr als 30 Tote

Nur wenige Tage nach einem Anschlag auf Rekruten in Bagdad haben Terroristen erneut einen schweren Selbstmordanschlag verübt. Dabei kamen auf einem Markt in Abu Ghraib mindestens 33 Menschen ums Leben. Das Attentat zielte offenbar auf Stammesführer und Offiziere.

Das Attentat ereignete sich in den frühen Mittagstunden. Ein Selbstmordattentäter habe die Sprengladung auf dem Markt beim Vorbeigehen der Stammesführer und Offiziere gezündet, sagte ein Militärsprecher des Regierungsbezirks Bagdad. Die Gruppe befand sich demnach auf dem Weg zum Rathaus. Unter den Opfern waren nach Angaben aus dem irakischen Innenministerium Zivilisten und Armeeoffiziere. Auch zwei Journalisten wurden getötet, wie der Privatsender Al Baghdadija mitteilte, bei dem die Iraker beschäftigt waren. Fast 50 weitere Menschen wurden verletzt, darunter ein Journalist des Senders Al Irakija.

Abu Ghraib ist wegen des berüchtigten Gefängnisses weltweit bekannt geworden, das 2006 nach dem Skandal um Misshandlungen irakischer Häftlinge durch US-Soldaten geschlossen werden musste. Bis heute sind in der Region Anhänger des Terrornetzwerks Al Qaida besonders aktiv - ungeachtet der starken Präsenz der irakischen Armee und der sie unterstützenden, sogenannten Sahwa-Milizen.

Neue Welle der Gewalt

Das Attentat war in diesem Monat bereits das zweite im Irak mit besonders vielen Opfern. Erst am Sonntag waren bei einem Anschlag in Bagdad 28 Menschen getötet worden, die meisten von ihnen Polizisten und Rekruten. Am Dienstag gab es weitere Anschläge: Bei einer Bombenexplosion westlich von Kirkuk im Norden Iraks wurde ein irakischer Polizist getötet. In der christlichen Ortschaft Hamdanija in der Nähe von Mossul starben bei einem Autobombenanschlag zwei Menschen, sechs weitere wurden verletzt.

In den vergangenen Monaten war die Gewalt im Irak auf das niedrigste Niveau seit dem US-Einmarsch vor sechs Jahren gesunken. Seit die USA den schrittweisen Rückzug ihrer Truppen aus dem Land angekündigt haben, richten die Aufständischen ihre Angriffe vor allem auf irakische Sicherheitskräfte und die den Kampf gegen Al Qaida unterstützenden Stammesführer. (küs/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false