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Terrorismus: Tote bei Anschlägen auf afghanischen Geheimdienst

Der Attentäter sprengte sich inmitten von Hunderten Menschen in die Luft - auf einem Platz in Kabul, an dem auch ein Krankenhaus liegt. Ziel waren Mitarbeiter des Geheimdienstes NDS, die in einem Minibus auf dem Weg zur Arbeit waren.

Bei zwei Anschlägen auf den afghanischen Geheimdienst NDS sind am Mittwoch mindestens vier Menschen getötet worden. In der Hauptstadt Kabul riss ein Selbstmordattentäter auf einem belebten Platz nach Angaben der Internationalen Schutztruppe Isaf einen Zivilisten und einen NDS-Mitarbeiter mit in den Tod. In der ostafghanischen Provinz Kunar starben bei einem weiteren Anschlag der Vize-Geheimdienstchef der Provinz und einer seiner Leibwächter.

Bei dem Anschlag in Kabul wurden nach Isaf-Angaben außerdem 32 Menschen verletzt. Das Innenministerium teilte mit, der Attentäter habe sein Motorrad in einen Minibus mit NDS-Mitarbeitern gesteuert, die auf dem Weg zur Arbeit waren, und dann seinen Sprengstoff gezündet. Das Ministerium sprach von zwei Toten, der Präsidentenpalast dagegen von vier.

Zu dem Anschlag kam es während des Berufsverkehrs auf einem belebten Platz im Westen der Hauptstadt, an dem ein Markt und ein Krankenhaus liegen. Unter den Verletzten sind nach Isaf-Angaben NDS-Mitarbeiter, Krankenhauspatienten und Zivilisten. Präsident Hamid Karsai verurteilte die "abscheuliche grausame Tat". Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag.

In einer Mitteilung Karsais hieß es: "Einen Selbstmordanschlag inmitten eines vollen Platzes mit Hunderten unschuldigen Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, verstößt gegen alle islamischen und menschlichen Prinzipien." Der Anschlag zeige, "dass die Täter Söldner sind, die kein anderes Ziel verfolgen, als ihren ausländischen Herren zu gefallen".

Zu dem Anschlag in Kunar kam es in der Provinzhauptstadt Asadabad. Ein Mitarbeiter der Provinzregierung, der anonym bleiben wollte, sagte, bei der Bombenexplosion seien außerdem zwei Menschen verletzt worden. Der NDS-Beamte sei auf dem Weg zur Arbeit gewesen, als ein Sprengsatz neben seinem Fahrzeug gezündet worden sei. Die Taliban bekannten sich auch zu dieser Tat.

Im vergangenen Monat hatten zwei Selbstmordattentäter einen Armeebus im Osten Kabuls angegriffen. Bei dem Anschlag waren fünf Soldaten getötet und neun weitere verletzt worden. Davor war es mehrere Monate lang verhältnismäßig ruhig in der Hauptstadt gewesen. (dpa)

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