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Guantanamo

© dpa

Terrorismus: US-Richter für Freilassung von Guantánamo-Häftlingen

Es ist ein schwerer Schlag gegen die Politik der US-Bush-Regierung: Ein Bundesrichter der USA hat entschieden, dass fünf Gefangene aus dem umstrittenen Gefangenenlager Guantánamo entlassen werden müssen.

Bei den Gefangene, die entlassen werden sollen, handelt es sich um Algerier, die 2002 von Sarajevo aus an die USA ausgeliefert wurden. Die Männer dürften nicht als "feindliche Kämpfer" festgehalten werden, weil es keine Beweise gebe, dass sie in Anschlagspläne gegen die USA verstrickt gewesen seien, schrieb Bundesrichter Richard Leon in seiner Entscheidung. Die US-Behörden hatten ihnen vorgeworfen, Anschläge auf diplomatische Vertretungen der USA in Bosnien vorbereitet zu haben. Die Anordnung sei "ein schwerer Schlag gegen die Politik der US-Regierung", kommentierte der US-Fernsehsender CNN. Allerdings sei es sehr wahrscheinlich, dass die Regierung Berufung einlegt.

Die sechs Algerier, die auch die bosnische Staatsangehörigkeit haben, waren im Oktober 2001 unter dem Verdacht der Vorbereitung von Terroranschlägen verhaftet worden. Im Januar 2002 wurden sie an die USA ausgeliefert. Seitdem befinden sie sich im Gefangenenlager im US-Stützpunkt Guantánamo auf Kuba. Die Staatsanwaltschaft in Sarajevo hatte im Juni Ermittlungen gegen den früheren bosnischen Ministerpräsidenten Zlatko Lagumdzija wegen des Vorwurfs der illegalen Auslieferung aufgenommen. (mpr/dpa)

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