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Irland

© dpa

Terrorismus: Weitere Verdächtige nach Anschlägen in Nordirland festgenommen

Im Fall der jüngsten Anschläge in Nordirland haben die Sicherheitsbehörden nun die Verdächtigen Nummer zehn und elf in Gewahrsam genommen. Unter den Festgenommenen befindet sich auch ein bekannter extremistischer Republikaner.

Nach den Terroranschlägen in Nordirland, bei denen zwei Soldaten und ein Polizist ermordet wurden, hat sich die Zahl der festgenommenen Verdächtigen auf elf erhöht. Ermittler fassten in Craigavon südwestlich von Belfast zwei Männer im Alter von 31 und 27 Jahren. Ihre Festnahme steht im Zusammenhang mit dem Mord an dem 48 Jahre alten Polizisten, wie die Polizei mitteilte. Damit befinden sich nun sechs Männer und eine Frau wegen des Polizisten-Mordes und vier Männer wegen der Soldatenmorde in Polizeigewahrsam.

Unter den Festgenommenen befinden sich auch die beiden in Nordirland bekannten extremistischen Republikaner Colin Duffy und Declan McGlinchey. Der 41-jährige Duffy ist ein ehemaliges Mitglied der früheren Terrororganisation IRA und Kritiker der katholischen Sinn-Fein-Partei, die einst den politischen Arm der IRA bildete und jetzt mit der ehedem verfeindeten protestantischen Unionistenpartei DUP gemeinsam die Regierung Nordirlands stellt.

Bei dem 32-jährigen McGlinchey handelt es sich um den Sohn von Dominic McGlinchey, der einst einer der meistgesuchten Terroristen in Irland war. Der frühere Chef der Irischen Befreiungs-Armee (INLA) war 1994 im Alter von 40 Jahren vermutlich von anderen Terroristen vor den Augen seines Sohnes erschossen worden. Zu den Terroranschlägen - den ersten seit Unterzeichnung des Friedensabkommens zwischen Katholiken und Protestanten vor elf Jahren - hatten sich zwei Splittergruppen der IRA bekannt. (jvo/dpa)

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