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Politik: Terrormail

Diabolus. Was ist das nur für ein befremdlicher Titel, wo das Original doch „Digital Fortress“ (Digitale Festung) heißt?

Diabolus. Was ist das nur für ein befremdlicher Titel, wo das Original doch „Digital Fortress“ (Digitale Festung) heißt? Und: Was ist das nur für eine Geschichte, die der Amerikaner Dan Brown hier erzählt? Der US- Geheimdienst National Security Agency (NSA) ist im Besitz eines Computerprogramms, das jede verschlüsselte E-Mail in wenigen Minuten dechiffrieren kann.

Eines Morgens jedoch – welche Überraschung – taucht eine Mail auf, die so kompliziert verschlüsselt ist, dass der Computer rechnet und rechnet und doch keine Lösung findet. Die Geheimdienstler ahnen, dass sie von ihrem ehemaligen Mitarbeiter Ensei Tankado geschrieben wurde, der die oberste Instanz der globalen Datenschützer zu sein scheint und die Menschheit vor der Allwissenheit des US-Geheimdienstes schützen will. Ein Learjet startet ins spanische Sevilla, wo sich Tankado aufhalten soll – dann allerdings ermordet aufgefunden wird. Sein Ring, in den der Entschlüsselungscode eingraviert sein soll, hat ihm ein Unbekannter abgenommen, die Suche wird also kompliziert.

Bis zu diesem Punkt hat sich Dan Brown, dessen Debütroman den deutschen Lesern nach seinen Erfolgsbüchern „Sakrileg“ (The Da Vinci Code) und „Illuminati“ hiermit nachgereicht wird, nicht allzu weit in die Fantasie vorgewagt und mit Thrillerklischees wenig gespart. Nach etwa 60 Seiten beginnt allerdings eine weitaus spannendere Geschichte, die sich so logisch und realistisch liest, dass den Recherchen des Autors in US-Geheimdienstkreisen Respekt gebührt. An seine jüngsten Bücher kommt Dan Browns „Diabolus“ nicht heran. Aber für einen schönen Urlaubsthriller reicht es allemal.

Dieses Buch bestellen Dan Brown: Diabolus. Roman. Aus dem Amerikanischen von Peter A. Schmidt. Lübbe Verlag, Bergisch-Gladbach. 518 Seiten, 19,90 €.

André Görke

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