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Politik: Teure Nebenwirkungen

Die Freude der Pharmaindustrie über die Ablehnung der Positivliste im Bundesrat ist groß: Die Hersteller hatten Umsatzeinbußen von bis zu vier Milliarden Euro befürchtet. Mit dem neuen Instrument soll die Zahl der heute 40 000 Medikamente, die zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnet werden dürfen, ungefähr halbiert werden.

Die Freude der Pharmaindustrie über die Ablehnung der Positivliste im Bundesrat ist groß: Die Hersteller hatten Umsatzeinbußen von bis zu vier Milliarden Euro befürchtet. Mit dem neuen Instrument soll die Zahl der heute 40 000 Medikamente, die zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnet werden dürfen, ungefähr halbiert werden. Dahinter steckt die Erkenntnis, dass viele neue Medikamente zwar teuer sind, aber darum noch lange nicht besser wirken als länger eingeführte, kostengünstigere Produkte. Die Pharmaindustrie hat aber ein großes Interesse daran, die teuren, innovativen Arzneien zu verkaufen – was ihr dank intensiven Marketings in den Arztpraxen auch meistens gelingt. Künftig soll ein neues Institut mit unabhängigen Fachleuten den Nutzen neuer Medikamente prüfen. Die Liste soll vor allem Medikamente berücksichtigen, die am Stichtag 10. Dezember 2002 zugelassen oder genehmigt oder im Verkehr waren. Arzneimittel sind einer der größten Kostentreiber im Gesundheitswesen. Von der Positivliste, die eigentlich am 1. Juli in Kraft treten sollte, erhofft sich Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) Einsparungen von 800 Millionen Euro. Andere Berechnungen gehen von einem noch viel höheren Einsparpotenzial aus. pet

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