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Thailand: Demonstranten in Bangkok ziehen sich zurück

Der blutige Machtkampf zwischen Armee und Regierungsgegnern ist beendet - vorerst. Einer der Anführer der Demonstranten verkündete per Lautsprecher das Ende der Aktion, "um das Leben Unschuldiger zu bewahren".

Nach den schweren Ausschreitungen in der thailändischen Hauptstadt Bangkok wollen sich die Regierungsgegner vorerst zurückziehen. Die Protestanführer hätten sich in der Nacht beraten und entschieden, die Demonstration gegen Regierungschef Abhisit Vejjajiva "eine Zeit lang" aufzulösen, sagte die Protestanführerin Prateep Ungsongtham Hata. Mit der Entscheidung wollten die Regierungsgegner den Verlust weiterer Menschenleben verhindern, sagte sie. Dies bedeute jedoch nicht, dass sie sich geschlagen gäben. Veera Musikapong, einer der Anführer der Rothemden, rief die Demonstranten, die sich im Regierungsviertel verschanzten hatten, schließlich am Dienstag zum Abzug auf. Nach und nach verließen daraufhin hunderte Demonstranten den Platz vor dem Sitz von Ministerpräsident Abhisit. Die Behörden stellten Busse für ihre Abreise bereit.

Die Armee war am Morgen mit gepanzerten Truppentransportern immer näher auf die Demonstranten vorgerückt. Über Lautsprecher forderten Soldaten die Menschen hinter ihren Barrikaden zum Rückzug auf. Tausende bewaffnete Soldaten hatten über Nacht einen engen Ring um das Regierungsgelände gezogen. Dort wurden noch einige tausend Demonstranten vermutet. Am Montag waren bei Zusammenstößen zwischen Militär und Einwohnern auf der einen und Demonstranten auf der anderen Seite zwei Menschen ums Leben gekommen und 100 verletzt worden.

Die Rothemden sind Anhänger des 2006 gestürzten Regierungschefs Thaksin Shinawatra, der sie aus dem Exil angefeuert hat. Soldaten hatten einer Gruppe von Abgeordneten der Thaksin-nahen Pheu Thai-Partei am Morgen den Weg zu den Demonstranten versperrt, berichtete die Zeitung "Nation". Allerdings redeten die Abgeordneten über die Soldatenreihen hinweg mit den Protestanführern. (smz/dpa/AFP)

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