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Thüringen: Morddrohung gegen SPD-Landeschef Matschie

Nach seiner Entscheidung für eine Koalition mit der CDU hat Thüringens SPD-Landeschef Christoph Matschie eine anonyme Morddrohung erhalten. Dem Drohbrief war eine scharfe Patrone beigefügt.

Matschie habe einen Drohbrief bekommen, sagte ein Sprecher des Thüringer Landeskriminalamts (LKA) am Montag in Erfurt. LKA und Staatsanwaltschaft Erfurt ermittelten in alle Richtungen. Derzeit gehe man aber nicht von einer ernsthaften Bedrohung aus, sagte der Sprecher.

Matschie sah indes keinen Grund, vom eingeschlagenen Kurs abzuweichen: „Ich lasse mich nicht einschüchtern“, sagte der SPD-Landeschef vor einer Sitzung des SPD-Präsidiums in Berlin. Er wolle eine Reformregierung für Thüringen bilden.

Der Drohbrief war den Angaben zufolge am Sonntag eingegangen. Nach einem Bericht der „Südthüringer Zeitung“ war dem Schreiben eine scharfe Patrone beigefügt. Im Text werde Bezug auf die Entscheidung der SPD-Führung genommen. Der Personenschutz für Matschie sei verstärkt worden. Der Drohbrief sei „im Umfeld des Landtages“ aufgetaucht.

Der SPD-Landesvorstand hatte vergangene Woche für eine schwarz-rote Koalition votiert. Dies sorgte auch in den eigenen Reihen für heftige Kritik. Eine Gruppe von SPD-Politikern, die eine Koalition mit der CDU ablehnt, will deshalb am Samstag (10. Oktober, 11Uhr) in Erfurt eine Basiskonferenz abhalten.

Ziel sei es, im Landesverband ein „Stimmungsbild“ zur Koalitionsfrage einzufangen, sagte eine Sprecherin des Erfurter SPD-Oberbürgermeisters Andreas Bausewein. Beschlüsse könne die Versammlung aber nicht treffen. Die Basiskonferenz wurde von mehreren hochrangigen Thüringer SPD-Politikern initiiert, die wie Bausewein für ein rot-rot-grünes Bündnis plädieren. (smz/ddp)

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