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Pro-chinesische Demonstration

© dpa

Tibet-Konflikt: Das Wochenende der Pro-China-Proteste

Zehntausende demonstrieren am Wochenende für den Olympia-Gastgeber China. Im Fokus der Demonstranten: Frankreich. Während chinesische Studenten auch in Berlin auf die Straße gehen, sind politische Demonstrationen in China nicht zugelassen - außer sie liegen auf Regierungslinie.

Im Streit um Pekings Tibet-Politik haben sich erstmals Zehntausende von pro-chinesische Demonstranten lautstark zu Wort gemeldet: Sie protestierten am Wochenende in China und mehreren anderen Ländern, darunter Deutschland, für den Gastgeber der Olympischen Spiele. Dabei kritisierten sie eine Politisierung der Sommerspiele und eine "einseitige" Berichterstattung westlicher Medien.

In mindestens acht chinesischen Städten demonstrierten Menschen mit Rufen wie "Tibet gehört zu China". Ihre Proteste richteten sich unter anderem gegen die französische Einzelhandelskette Carrefour. Sie riefen zu einem Boykott französischer Waren auf. Nach den Zwischenfällen beim Fackellauf in Paris ist besonders Frankreich in die Kritik geraten. Carrefour wurde unterstellt, den Dalai Lama zu unterstützen. Dies dementierte das Unternehmen.

Demonstrationen auf Regierungslinie

Nachdem Demonstranten in einem Kaufhaus in Hefei (Provinz Anhui) randaliert hatten, rief die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua zur Mäßigung und Vernunft auf. Politische Demonstrationen sind in China nicht zugelassen. In der Vergangenheit haben die Behörden Proteste geduldet, die auf Regierungslinie liegen.

An einer pro-chinesischen Demonstration in Berlin nahmen nach Polizeiangaben rund 2800 Menschen teil. Auf Transparenten standen Sätze wie "Keine Politisierung der Olympischen Spiele". In Paris gingen laut Polizei 5000 Menschen auf die Straße. Die Demonstration war von der chinesischen Botschaft organisiert worden.

In Los Angeles sangen Menschen am Samstag vor den Studios des Nachrichtensenders CNN patriotische chinesische Lieder, um gegen Äußerungen eines Moderators zu protestieren. Er hatte die Chinesen unter anderem als Schläger bezeichnet. Die Polizei sprach von 1500 Teilnehmern, die Veranstalter von 10.000. Vor dem Gebäude des britischen Senders BBC in Manchester protestierten ebenfalls 1000 Studenten aus China gegen "einseitige" Berichterstattung. Auch in anderen Städten gab es Demonstrationen. (ck/dpa)

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