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Tibet-Konflikt: Merkel fährt nicht zur Olympia-Eröffnung

Die Organisatoren der Olympischen Spiele in Peking müssen bei der Eröffnungsfeier auf die Teilnahme deutscher Regierungsmitglieder verzichten. Mit dem Vorgehen der chinesischen Regierung in Tibet hat das aber nichts zu tun, behauptet jedenfalls der deutsche Außenminister.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) nehmen nicht an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking teil. Dies sagte Steinmeier am Freitag am Rande eines Treffens der EU- Außenminister im slowenischen Brdo. Er betonte jedoch, dass dies nichts mit den derzeitigen Ereignissen in Tibet zu tun habe. Weder Merkel noch er hätten bisher geplant, an der Eröffnung teilzunehmen, sagte er: "Insofern gibt es nichts abzusagen." Auch der für Sport zuständige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) habe - "soweit ich weiß“ - bisher keine Teilnahme an der Eröffnungsfeier vorgesehen, sagte Steinmeier.

In Tibet gehen die chinesischen Behörden seit Tagen hart gegen Proteste der einheimischen Bevölkerung vor. Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen gab es zahlreiche Tote und Verletzte. Die chinesische Regierung wirft dem geistigen Oberhaupt der Tibeter, dem Dalai Lama, vor, die Proteste geschürt zu haben.

Köhler besucht die Paralympics

Nach der Eröffnung der Olympischen Spiele wollen deutsche Spitzenpolitiker aber durchaus nach China reisen: Innenminister Schäuble (CDU) nimmt an späteren Veranstaltungen teil. Bundespräsident Horst Köhler reist nach derzeitiger Planung zu den Behindertenspielen, den sogenannten Paralympics, die im Anschluss an Olympia im September stattfinden.

Spitzenpolitiker aus Polen, Tschechien und Estland haben bereits angekündigt, der Eröffnungsveranstaltung fernzubleiben. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy behält sich in Absprache mit den EU-Partnern eine Absage vor.

EU-Staaten wie Schweden, Portugal und Spanien stellten sich dagegen hinter den britischen Premier Gordon Brown, der Anfang August zur Zeremonie nach Peking reisen will.

(sf/dpa)

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