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Politik: Tippfehler

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Was zeichnet einen guten Bundeskanzler aus? Tjaaaa .

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Was zeichnet einen guten Bundeskanzler aus? Tjaaaa .... da kann man ganze Bücher drüber schreiben, und wenn man ein paar davon gelesen hat, weiß man hinterher auch nur eins: So genau weiß das anscheinend keiner. Es handelt sich in der Regel ja auch um Rezensionen entweder während die Vorstellung läuft oder nach dem Schlussvorhang. Daher läuft die Analyse auf die wenig bahnbrechende Erkenntnis heraus: Er ist/war gut, weil er die Macht hat/so lange hatte. Nur in einem Punkt herrscht Einigkeit. Ein Bundeskanzler darf alles – nur sich für Fußball nicht interessieren darf er nicht.

Solches gilt in verschärftem Maße für Kanzlerkandidaten und in noch einmal verschärftem Maße für Kanzlerkandidaten in Fußballweltmeisterschaftswahljahren. Auf der Website www.stoiber.de findet sich denn auch folgerichtig ein ganzes Kapitel über Edmund S. und seine „zweite große Leidenschaft“, den Fußball. Nicht genug mit allerlei biographischen Hinweisen: Der Kandidat vertraut dem Wahlvolk auch seinen ganz persönlichen Tipp zur WM an – eine komplette Liste aller Vorrunden-Spiele mit mutmaßlichem Ausgang.

Man kann das nicht anders als mutig nennen. Für ein endgültiges Urteil über Stoibers Urteilsfähigkeit ist es zwar noch ein bisschen früh. Aber Frankreich-Senegal ist nicht 2:0 ausgegangen, sondern 0:1. Und Deutschland-Saudiarabien steht zu dem Zeitpunkt, zu dem wir dies schreiben, bei 4:0. Der Stoiber-Tipp 2:1 ist also schon klar aus dem Rennen. Na schön, könnte man sagen, kommt vor. Aber die Tendenz macht nachdenklich. Der Kandidat hat die Deutschen unterschätzt. Wenn das mal kein Omen für den Wahltag ist! Robert Birnbaum

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