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Todesstrafe: Vier Mörder in Japan hingerichtet

In Japan sind erstmals seit dem Amtsantritt von Ministerpräsident Shinzo Abe vor drei Monaten wieder Todesurteile vollstreckt worden.

Tokio - Vier verurteilte Mörder wurden durch den Strang hingerichtet, meldetenjapanische Nachrichtenagenturen am Montag. Damit haben sich die Befürchtungen von Anwälten und Gegnern der Todesstrafe bewahrheitet, dass die Regierung in Tokio die gerade begonnenen Parlamentsferien wieder für Hinrichtungen nutzen würde. Sie werfen der Regierung vor, diese wolle so öffentliche Debatten über die Todesstrafe vermeiden. Japan ist eines der wenigen Industrieländer, das die Todesstrafe noch nicht abgeschafft hat.

Die Regierung gibt nur im Nachhinein Hinrichtungen bekannt, nicht aber die Namen der Exekutierten. Japanische Medien erfahren diese nur durch die Hinterbliebenen oder Anwälte. Der älteste der vier Hingerichteten, ein 77-Jähriger, hatte seit seiner Verurteilung über 19 Jahre in der Todeszelle gesessen. Sowohl der Umgang Japans mit der Todesstrafe als auch die berüchtigten Haftbedingungen werden seit Jahren von Menschenrechtsgruppen angeprangert. Die Angehörigen erfahren von der Hinrichtung erst nach der Vollstreckung. Der vorherige Justizminister Seiken Sugiura hatte während seiner elfmonatigen Amtszeit keinen Exekutionsbefehl unterzeichnet und zur Begründung unter anderem seinen buddhistischen Glauben angeführt. (tso/dpa)

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