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Politik: Tödlicher Montagefehler?

Ursache für Hubschrauberabsturz in Kabul womöglich geklärt

Ravensburg (dpa). Ein Montagefehler hat im vergangenen Dezember möglicherweise zum tödlichen Absturz eines BundeswehrHubschraubers in Afghanistan geführt. Das teilte eine Sprecherin der zuständigen Staatsanwaltschaft im badenwürttembergischen Ravensburg mit. Gegen drei Bundeswehrangehörige werde wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Bei dem Unglück der Maschine vom Typ CH-53 waren sieben Soldaten Leben gekommen.

Nach bisherigen Erkenntnissen sei ein Montagefehler bei der Befestigung der Antriebswelle zum Hauptgetriebe nicht auszuschließen, sagte Staatsanwältin Christine Weiss. Nach ihren Angaben wird auch geprüft, ob sonstige Ursachen wie Beschuss oder Materialermüdung für den Absturz in Betracht kommen. Nach Angaben der ermittelnden Landespolizeidirektion Tübingen sind alle Techniker, die an der abgestürzten Maschine Wartungsarbeiten vorgenommen hatten, mittlerweile vernommen worden. Zu Mutmaßungen, wonach möglicherweise zwei fehlende Schrauben an der Hauptantriebswelle den Absturz verursacht haben könnten, wollte sich die Staatsanwältin nicht näher äußern.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin teilte mit, trotz der Erkenntnisse der Staatsanwaltschaft gingen bei der Bundeswehr die Untersuchungen weiter. Wahrscheinlich werde im Herbst ein Ergebnis vorliegen.

Inzwischen seien auch Untersuchungen eingeleitet worden, nachdem am vergangenen Samstag ein Hubschrauber vom Typ Bell UH1D des deutschen KFOR-Kontingents im Südwesten des Kosovo aus noch unbekannter Ursache verunglückt war. Alle vier Besatzungsmitglieder - zwei Deutsche, ein Belgier und ein US-Amerikaner - blieben unverletzt. Wann Ergebnisse hierzu vorliegen, konnte der Sprecher nicht sagen.

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