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Für die große Zahl auf der Balkanroute ankommender Flüchtlinge und Migranten wurde 2015 am Budapester Ostbahnhofs eine Transitzone eingerichtet.

© Attila Kisbenedek/AFP

"Transitzonen": Ungarns Parlament stimmt für Festsetzung der Flüchtlinge im Land

Alle bereits in Ungarn lebenden oder neu ankommenden Flüchtlinge sollen künftig in Containerdörfern an der südlichen Grenze Ungarns festgehalten werden.

Das ungarische Parlament hat am Dienstag für die Festsetzung aller Flüchtlinge im Land gestimmt. Die Maßnahme wurde von einer breiten Mehrheit der Abgeordneten in Budapest verabschiedet. Die Flüchtlinge sollen demnach künftig in "Transitzonen" in Grenznähe festgehalten werden, bis über ihr Asylverfahren endgültig entschieden wurde. Die ungarische Regierung verteidigt ihr Vorgehen mit dem Hinweis, sowohl ungarische als auch EU-Bürger insgesamt würden damit besser vor möglichen Anschlägen geschützt.

Von der Maßnahme betroffen sind alle neu ins Land kommenden sowie die bereits in Ungarn lebenden Flüchtlinge. Sie sollen nun in Containerdörfern an den südlichen Grenzen Ungarns festgehalten werden. Es ist ihnen somit unmöglich, sich in Ungarn frei zu bewegen oder das Land zu verlassen, so lange ihr Asylverfahren läuft.

Ungarns rechtspopulistischer Regierungschef Viktor Orban verfolgt eine Politik der strikten Abschottung gegenüber Flüchtlingen. Er nimmt dabei auch bewusst Konflikte mit der EU in Kauf, der die harte Linie der Regierung in Budapest zu weit geht. Mit dem Parlamentsvotum vom Dienstag wurde eine Praxis wieder eingeführt, die Ungarn 2013 unter dem Druck von EU, UN und dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ausgesetzt hatte. (AFP)

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