zum Hauptinhalt
Ende eines Einsatzes. Die US-Streitkräfte verlassen den Irak.

© dpa

Truppenabzug: US-Kampfoperationen im Irak offiziell beendet

Im US-Außenministerium spricht man von einem "historischen Moment": Die US-Armee hat den Abzug ihrer Kampftruppen aus dem Irak abgeschlossen - rund zwei Wochen vor dem Termin, den die US-Regierung als Stichtag genannt hatte.

Ein Konvoi mit den letzten Kampftruppen habe am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) die Grenze nach Kuwait überschritten, berichteten US-Fernsehsender.

Dies markiere nach siebeneinhalb Jahren das Ende der "Operation Iraqi Freedom" ("Operation Irakische Freiheit"), zitiert der Sender MSNBC den Sprecher des US-Außenministeriums Philip Crowley. Es handele sich um einen "historischen Moment". US-Präsident Barack Obama hatte am Mittwochnachmittag vor Bekanntwerden der Nachricht im US-Bundesstaat Ohio gesagt: "Wir halten das Versprechen, das wir gemacht haben. Unsere Kampfmission drüben im Irak wird vorbei sein." Als Stichtag hatte die US-Regierung den 31. August genannt. Der Rückzug des rund 14.000 Soldaten umfassenden Brigadeteils aus der irakischen Hauptstadt Bagdad hatte nach Angaben der "Washington Post" am Samstag begonnen. Die Truppen hätten den 580 Kilometer langen Weg über Land statt in Flugzeugen zurücklegen müssen. Seit der Invasion des Landes in März 2003 starben mehr als 4400 US-Soldaten in dem Krieg.

In die Armee eingebetteten Reporter sollten der Zeitung zufolge bis zum Donnerstagmorgen Stillschweigen über den Rückzug bewahren, um die Truppen nicht in Gefahr zu bringen. Zu diesem Zeitpunkt sollten die letzten Soldaten Kuwait erreichen. Nach Informationen des Fernsehsenders CNN sind nun noch 56.000 US-Soldaten im Land. 6000 weitere, die Teil von Spezialeinheiten sind, sollen bis Ende des Monats den Irak verlassen. Am 1. September beginnt die Operation "New Dawn" (Neubeginn). Sie sieht vor, dass die verbleibenden 50.000 Soldaten irakische Sicherheitskräfte ausbilden und ihnen bei der Terrorbekämpfung helfen.

Diese restlichen Truppen sollen nach dem Willen Obamas den Irak bis Ende 2011 verlassen. Der Präsident hatte den kompletten Rückzug damit begründet, sich verstärkt auf den Anti-Terror-Kampf in Afghanistan konzentrieren zu wollen.

56.000 US-Soldaten sind nun noch im Irak.
56.000 US-Soldaten sind nun noch im Irak.

© dpa

Das Ende der Kampfoperation gilt als großer Einschnitt für die irakische Regierung, da sie größere Verantwortung für die Sicherheit in dem Land übernehmen muss. Vor dem für Ende August geplanten Abzug der US-Kampftruppen haben die Aufständischen ihre Angriffe auf die irakischen Sicherheitskräfte verstärkt.

Erst am Dienstag ereignete sich der schwerste Einzelanschlag im Irak seit Jahresbeginn. Bei einem Attentat auf Armee-Bewerber in Bagdad kamen 58 Menschen ums Leben. Im Mai waren bei einer Serie von Attentaten fast 100 Menschen getötet worden. (dpa/AFP)

Zur Startseite