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Türkei: Explosion in Istanbuler Internet-Café

Bei einem Bombenanschlag auf ein Internet-Café in Istanbul sind am Donnerstag 17 Menschen verletzt worden, darunter 7 Polizisten. Zu dem Anschlag bekannte sich ein anonymer Anrufer im Namen der "Freiheitsfalken Kurdistans".

Istanbul - Ein etwa 13-jähriger Junge erlitt schwere Verletzungen an den Beinen. Das Internet-Café liegt im europäischen Außenbezirk Bayrampasa in der Nähe einer Polizeiwache und wurde häufig von Polizeibeamten frequentiert. Durch die Detonation, die sich gegen 13 Uhr MEZ ereignete, zerbarsten Fenster auch an umliegenden Gebäuden. Zu dem Anschlag bekannte sich ein anonymer Anrufer im Namen der «Freiheitsfalken Kurdistans», wie die kurdische Nachrichtenagentur «Firat News Agency» auf ihrer Internetseite berichtete.

Istanbuls Polizeipräsident Celalettin Cerrah bestätigte, dass die Explosion auf eine Bombe hinweise. «Es sieht nach Sprengstoff aus», sagte er am Ort des Anschlags. Welcher Art die Bombe gewesen sei, müssten die Ermittlungen ergeben. Laut Fernsehberichten soll es eine Paketbombe gewesen sein. Der mutmaßliche Bombenleger habe das Café kurz vor der Explosion verlassen.

Die «Freiheitsfalken Kurdistans» werden dem Umfeld der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) zugerechnet und sollen im vergangenen Sommer mehrere Terroranschläge in türkischen Urlaubsgebieten verübt haben. Erstmals waren sie 2004 in Erscheinung getreten, als sie sich zu zwei Anschlägen auf Hotels in Istanbul bekannten. Dabei waren zwei Menschen getötet und elf ausländische Touristen verletzt worden.

Die bislang schwersten Terrorakte in der Türkei, eine Serie von Selbstmordanschlägen auf Synagogen und britischen Einrichtungen in Istanbul im November 2003 mit mehr als 60 Toten, gingen auf das Konto türkischer Islamisten mit Verbindungen zum Terrornetz Al Kaida. (tso/dpa)

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