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Türkei/Irak: Einmarsch der Türkei in Nordirak?

Die Türkei droht, im Kampf gegen die Rebellen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans PKK mit einem erneuten Einmarsch in den Nordirak. Von der EU wird Unterstützung erwartet.

Bagdad müsse mehr tun, als "politischen Willen" zu zeigen, sagte Babacan vor Journalisten in Brüssel. "Wir hatten bereits tausende Verletzte in diesem Kampf", erklärte er nach einem Treffen mit EU-Vertretern. Deshalb werde die Türkei weiterhin die aus dem Nordirak agierenden kurdischen Rebellen bekämpfen.
  
Die Offensive der Türkei

Zu den Instrumenten der Türkei zählten dabei neben dem politischen Dialog und dem diplomatischen Weg auch militärische Mittel, sagte Babacan. "Wenn es an der Zeit und notwendig ist, werden wir alle Instrumente nutzen, um unseren Kampf gegen die PKK zu Ende zu bringen, und wir erwarten dafür die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft", fügte Babacan hinzu. Das türkische Parlament hatte die Regierung in Ankara im Oktober ermächtigt, Truppen zum Angriff auf Stellungen der PKK in den Nordirak zu entsenden. Seither hat die türkische Armee an der Grenze zum Irak rund 100.000 Soldaten zusammengezogen.
  
Der irakische Außenminister Hoschjar Sebari hatte heute jedoch von einem verringerten Risiko für eine Großoffensive der Türkei gegen PKK-Kämpfer im Nordirak gesprochen. Ankara habe sich "weise zurückgehalten", um die Lage im Irak nicht zu destabilisieren, sagte Sebari am Rande eines Treffens mit EU-Vertretern in Brüssel. In Ankara berieten unterdessen hochrangige Militärs aus den USA und der Türkei über mögliche Maßnahmen gegen die PKK-Rebellen, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete.
  
Der türkische Präsident Abdullah Gül sprach sich für mehr demokratische Rechte für die Kurden im Südosten des Landes aus, um die blutigen Aufstände zu beenden. "Je mehr Wichtigkeit wir der Demokratie beimessen, desto stärker werden wir in dieser  Auseinandersetzung sein", sagte Gül bei einem Treffen mit Wirtschaftsvertretern in der Region. "Die Demokratie isoliert Terroristen von der Bevölkerung, von ihrer Basis, deren Unterstützung sie suchen", sagte Gül. (mit AFP)

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