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Abschied nehmen. 37 Menschen sind beim jüngsten Anschlag in Ankara ums Leben gekommen.

© Umit Bektas/Reuters

Türkei und die Kurden: Nur Gespräche können Frieden bringen

Die Gewalt in der Türkei findet kein Ende. Militante Kurden verüben Anschläge, Ankara schickt Kampfjets. Dabei ist klar: Eine militärische Lösung kann es nicht geben. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Thomas Seibert

Die Türkei steckt in einer tödlichen Gewaltspirale. Die vermutlich kurdischen Gewalttäter, die am Sonntagabend mit einem bombenbeladenen Fahrzeug in eine Bushaltestelle im Zentrum der Hauptstadt Ankara rasten, wollten so viele Menschen wie möglich töten – wer dabei umkam, war ihnen egal.

Nach der Gewalttat kündigte Präsident Recep Tayyip Erdogan eine harte Antwort an, und türkische Kampfjets bombardierten schon kurz darauf Stellungen der kurdischen PKK-Rebellen im Nordirak. Beide Seiten im neu aufgeflammten Kurdenkonflikt sind überzeugt, den jeweiligen Gegner durch Gewalt einschüchtern oder sogar militärisch besiegen zu können.

Keine militärische Lösung

Dabei sollte eigentlich jedem nach mehr als 30 Jahren voller Gefechte und Anschläge längst klar sein, dass es keine militärische Lösung geben wird. Irgendwann werden die Kontrahenten erneut miteinander sprechen und friedlich nach Wegen der Konfliktbeilegung suchen müssen. Die Frage ist nur, wie viele unschuldige Menschen sterben werden, bis es so weit ist. Derzeit muss man leider sagen: Es könnte noch sehr lange dauern. Niemand glaubt, dass der Anschlag vom Sonntag der letzte seiner Art war.

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