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Darum geht es: Patriot-Abwehrrakten der Bundeswehr - hier auf einem Archivbild.

© dpa

Türkisch-Syrische Grenze: „Patriot“-Verband wird von NATO-Kommandeur geführt

Wer kontrolliert die Patriot-Abwehrraketen, die an der türkisch-syrischen Grenze stationiert werden sollen? Während gestern noch die Türkei die Kontrolle dafür beanspruchte, erklärte heute eine NATO-Sprecherin, dass ein Kommandeur des Verteidigungsbündnisses die Befehlsgewalt haben wird.

Der Verband von „Patriot“-Luftabwehrraketen, der an der türkisch-syrischen Grenze stationiert wird, soll von einem NATO-Kommandeur geführt werden. Das stellte NATO-Sprecherin Oana Lungescu am Freitag auf dapd-Anfrage in Brüssel klar. Der NATO-Oberkommandierende in Europa, James Stavridis, hat demnach das Kommando inne. Er wird die Führungsverantwortung an NATO-Kommandeure im Einsatzgebiet delegieren.

Die NATO-Sprecherin wies damit Meldungen zurück, wonach Ankara die Führung der „Patriot“-Raketen beansprucht. Die Luftabwehrsysteme sollen an der türkisch-syrischen Grenze stationiert werden, um einen möglichen Raketenbeschuss aus dem Bürgerkriegsland zu verhindern. Neben der Bundesrepublik verfügen in der NATO nur die USA und die Niederlande über den neuesten Typ der „Patriot“-Luftabwehrraketen.

Die Türkei hatte am Mittwoch bei der NATO um die Entsendung von Raketensystemen gebeten. Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) kündigte danach im Bundestag an, er wolle bis spätestens Anfang Dezember eine Entscheidung der Abgeordneten über die Anfrage des NATO-Partners Türkei herbeiführen. Neben der schwarz-gelben Koalition signalisierte die SPD bereits Zustimmung.

Die Mehrheit der Deutschen lehnt eine Entsendung von Bundeswehrsoldaten und „Patriot“-Luftabwehrsystemen an die türkisch-syrische Grenze ab. 59 Prozent der Bürger sprechen sich gegen den Einsatz aus, wie eine Umfrage von Infratest dimap für den Deutschlandtrend im ARD-Morgenmagazin ergab. Nur 36 Prozent befürworten demnach das Vorhaben dagegen. (dapd)

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