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Politik: Tumulte bei Anhörung für Moscheebau in Köln

Köln/Berlin - Tumultartige Szenen haben sich am Dienstagabend bei einer Anhörung zu den Plänen für eine Großmoschee im Kölner Stadtteil Ehrenfeld abgespielt. Der Architekt Paul Böhm stellte vor gut 600 Bürgern unter lautem Protest von Moscheegegnern seine Pläne vor.

Köln/Berlin - Tumultartige Szenen haben sich am Dienstagabend bei einer Anhörung zu den Plänen für eine Großmoschee im Kölner Stadtteil Ehrenfeld abgespielt. Der Architekt Paul Böhm stellte vor gut 600 Bürgern unter lautem Protest von Moscheegegnern seine Pläne vor. Die anschließende Diskussion unterbrach Bezirksvorsteher Josef Wirges, um Vertreter der rechtsextremen Organisation „Pro Köln“ von Sicherheitskräften aus dem Raum führen zu lassen. Sie hatten mit Buhrufen gestört und Wirges als „Nazi“ beschimpft. Im Kölner Stadtrat unterstützen CDU, SPD, FDP und Grüne das Projekt, die Ehrenfelder CDU ist dagegen.

Architekt Böhm wies den Vorwurf zurück, die Moschee sei eine Machtdemonstration der Muslime. Es solle aber sichtbar werden, dass es sich um ein muslimisches Gebetshaus handele. Böhms veränderte Entwurf sieht einen 34 Meter hohen Kuppelbau mit zwei 55 Meter hohen Minaretten vor; die umliegenden Bauten sind 45 bis 78 Meter hoch. Die Kuppel ist als Weltkugel gestaltet.

Der Entwurf der Böhms – neben Paul sein Vater Gottfried – wurde 2006 Wettbewerbssieger. Das bisherige Gotteshaus der türkisch-islamischen Ditib befindet sich in einer stillgelegten Fabrik. Der 87-jährige Architekturprofessor Gottfried Böhm hat sich mit vielen Kirchenbauten, vor allem im Rheinland, einen Namen gemacht. Er ist der einzige Deutsche, der mit dem weltweit wichtigsten Preis für Architektur, dem Pritzker- Preis, ausgezeichnet wurde. KNA/ade/ddp

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