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Kritisierter Außenminister Kerry: "Aufräumen nach dem Shitstorm"

© Reuters

Twitter-Maulwurf: Mitarbeiter im Weißen Haus lästerte über John Kerry

Ein Sicherheitsmitarbeiter im Weißen Haus sendete unter einem anonymen Twitter-Account über zwei Jahre Interna in die Welt. Jetzt wurde der Mitarbeiter gefeuert und der Account gesperrt. Der Mann lästerte offen über US-Außenminister John Kerry und postete mit Vorliebe Anzüglichkeiten.

Ein Mitarbeiter der Nationalen Sicherheit im Weißen Haus hat seit Februar 2011 Interna und Personalfragen auf Twitter veröffentlicht. Nun wurde der Angestellte enttarnt und umgehend gefeuert.

Unter dem Pseudonym @NatSecWonk - in etwa "Streber für Nationale Sicherheit - hatte der Mitarbeiter Geheimnisse der US-amerikanischen Außenpolitik verraten und sich mit beleidigenden Kommentaren über Angestellte im Weißen Haus mokiert. Der Account erlangte laut der Nachrichtenseite The Daily Beast rasch Berühmtheit in den politischen Kreisen Washingtons. Nur wer hinter ihm steckte, vermochte niemand zu sagen.

Nun wurde er als Jofi Joseph enttarnt. Joseph hatte eine leitende Position in der Abteilung für Rüstungskontrolle inne und saß zuletzt im Team, das mit Iran über deren Atompolitik verhandelte.

Vor allem Kollegen und hohe Offizielle beleidigte Joseph auf seinem Twitter-Kanal, darunter auch US-Außenminister John Kerry. "Mir tun John Kerry's Pressemitarbeiter leid, die einen Shitstorm nach dem anderen aufräumen müssen", twitterte er im April diesen Jahres über die Asienpolitik seines Vorgesetzten.

Auch über die Republikaner, allen voran den Tea-Party-Zampano Ted Cruz, machte sich Joseph regelmäßig lustig. So schrieb er im März: "Öffentliche Ankündigung: Ted Cruz. Ein Stück menschlicher Abschaum." Und über Sarah Palin twitterte er: "Wann wird uns jemand den Gefallen tun, und uns von Sarah Palin und dem Rest ihrer 'White Trash'-Familie erlösen?" Bei weiteren Tweets sortierte er die Mitarbeiterinnen im Weißen Haus nach Attraktivität und kommentierte mit sexistischen Sprüchen deren Aussehen.

Die meisten Mitarbeiter im Weißen Haus zeigten sich von der Enthüllung schockiert. Joseph sei ein sehr ruhiger und strebsamer Mitarbeiter gewesen, notierte eine Kollegin. Seine tatsächliche Erscheinung sei das genaue Gegenteil des bissigen Twitter-Kommentators.

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