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Politik: U-Boot-Drama: "Kursk testete neue Waffen"

Auf dem Mitte August in der Barentssee gesunkenen Atom-U-Boot "Kursk" hat die russische Marine angeblich neue Waffensysteme getestet. Das sagte am Montag Sergej Schekow, Mitglied der russischen Untersuchungskommission und Chef des Parlaments der fernöstlichen Region Primorje.

Auf dem Mitte August in der Barentssee gesunkenen Atom-U-Boot "Kursk" hat die russische Marine angeblich neue Waffensysteme getestet. Das sagte am Montag Sergej Schekow, Mitglied der russischen Untersuchungskommission und Chef des Parlaments der fernöstlichen Region Primorje. Nähere Angaben über die Art der Waffen machte der frühere U-Boot-Offizier nicht. Die "Kursk" war am 12. August mit 118 Mann an Bord gesunken. Das Boot hatte nach früheren russischen Angaben mehrere Dutzend Marschflugkörper und Torpedos ohne Atomsprengköpfe an Bord. Über die Ursachen des Untergangs kursieren weiterhin widersprüchlichste Spekulationen.

So unterstützte Schekow nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax die offizielle Version des Verteidigungsministeriums von einer Kollision der "Kursk" mit einem fremden U-Boot. Dabei sei der "Abschuss einer neuen Rakete oder eines Torpedos" auf dem russischen U-Boot ausgelöst worden. Die Waffe habe dabei auch ein Kriegsschiff der russischen Nordflotte getroffen und beschädigt. Bislang gab es aus offiziellen russischen Quellen keine Angaben zu einer angeblichen Beschädigung eines zweiten russischen Kriegsschiffs bei dem Manöver.

In russischen Medien war bereits wenige Tage nach dem Unglück über möglicherweise fehlgeschlagene Tests mit neuen Waffensystemen spekuliert worden. Die Spekulationen bekamen neuen Auftrieb, als bekannt wurde, dass zwei Spezialisten eines Rüstungsunternehmens, das Torpedos herstellt, an Bord waren. Dies sei nur bei Tests neuer Waffen üblich, hatte es geheißen.

Während die russische Militärstaatsanwaltschaft in Richtung einer Kollision mit einem fremden U-Boot ermittelt, schließen westliche Experten eine Explosion in der "Kursk" nicht aus. Andere Experten vermuteten auch einen Manöverunfall.

Zwei Wochen nach dem Untergang der "Kursk" dankte Putin dem norwegischen Ministerpräsidenten Jens Stoltenberg für den Einsatz der Tieftaucher des skandinavischen Landes an dem Wrack. Putin schlug Stoltenberg eine enge Zusammenarbeit bei Rettungsmaßnahmen in der Barentssee vor.

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