zum Hauptinhalt

ÜBERFALL: „Die Geste tut gut“

Sachsen-Anhalts Innenminister hat am Dienstag ein Zeichen gesetzt, das für regierende Politiker doch sehr untypisch ist. Der Christdemokrat Holger Stahlknecht ist am Dienstag nach Hannover in Niedersachsen gefahren, um dort gemeinsam mit dem türkischen Generalkonsul Tunca Özcuhadar Solidarität mit dem türkischen Opfer eines rechtsextremen Angriffs zu demonstrieren.

Sachsen-Anhalts Innenminister hat am Dienstag ein Zeichen gesetzt,

das für regierende Politiker doch sehr untypisch ist. Der Christdemokrat Holger Stahlknecht ist am Dienstag nach Hannover in Niedersachsen gefahren, um dort gemeinsam mit dem türkischen Generalkonsul Tunca Özcuhadar Solidarität mit dem türkischen Opfer eines rechtsextremen Angriffs zu

demonstrieren. Die Geste erscheint auch ungewöhnlich, weil die Polizei bei der Gewalttat in Sachsen-Anhalt nachlässig reagiert hatte. Am 25. Februar war, wie berichtet, eine sechsköpfige Gruppe mit dem türkischen Betreiber eines Lokals in der 9000 Einwohner zählenden Kleinstadt Mücheln (Saalekreis) in Streit geraten. An jenem Sonnabend randalierten die mutmaßlichen Rechtsextremisten in dem Lokal. Aus der Clique wurde verlangt, bis zum „Führergeburtstag“ am 20. April müsse das Lokal geschlossen sein.

Bei der folgenden Schlägerei erlitten der Wirt und ein Angreifer Verletzungen. Die Polizei nahm den Vorfall

zunächst nicht ernst und half dem

Türken nicht. Stattdessen wurde ein

Alkoholtest gemacht. Auch einen Arzt, den der verletzte Wirt rufen wollte,

hielten die Polizisten nicht für nötig. Das Verhalten der Beamten und der

Angriff überhaupt tue ihm leid, sagte Minister Stahlknecht nun in Hannover persönlich dem Opfer und dem Generalkonsul. Beide betonten, die Geste tue ihnen gut. fan

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false