zum Hauptinhalt

Politik: Überraschende Geständnisse im Münchener Neonazi-Prozess

Im Münchner Terroristen-Prozess um den vereitelten Bombenanschlag auf das Jüdische Zentrum haben zwei der vier Angeklagten überraschend die Vorwürfe eingeräumt. Der Hauptangeklagte bestritt allerdings die Attentatspläne.

München (08.03.2005, 14:27 Uhr) - «Hiermit räume ich den Sachverhalt aus der Anklageschrift voll umfänglich ein», heißt es in einer Erklärung, die ein 22-Jähriger durch seinen Anwalt verlesen ließ. «Die Anklage ist zutreffend», ließ auch ein 28-Jähriger erklären. Alle Angeklagten hätten ins Auge gefasst, dass der von der Polizei später sichergestellte Sprengstoff für Anschläge benutzt werden könnte. Das Jüdische Zentrum nannten die beiden allerdings nicht konkret als Ziel eines Attentats.

Der Hauptangeklagte Martin Wiese sagte hingegen, die Gruppe habe Veränderungen mit politischen Mitteln angestrebt. «Ich und die anderen haben zu keiner Zeit einen Anschlag auf das Jüdische Kulturzentrum geplant. Wir waren und sind kein Terroristen.» Wiese und seine drei Mitangeklagten wollten laut Anklage am Jahrestag der Pogromnacht am 9. November 2003 bei der Grundsteinlegung für das neue Jüdische Zentrum in München eine Bombe zünden. (tso)

()

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false